Manager steigen auf die "Euphoriebremse"

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar eingetrübt.

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar eingetrübt. Der Geschäftsklima-Index fiel auf 115,4 Punkte von 117,6 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter 7000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 117,0 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft tritt auf die Euphoriebremse", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten ihre Geschäftslage und auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger rosig als zuletzt. Im Verarbeitenden Gewerbe trübte sich die Stimmung nach dem Rekordwert zu Jahresbeginn deutlich ein. Die Industriefirmen beurteilten auch den Auftragsbestand etwas weniger gut: "In der Industrie flacht die Exporteuphorie etwas ab. Das liegt auch am starken Euro", so Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Auch der Koalitionsvertrag rufe keine Jubelstürme hervor: "Die Unternehmen kommen darin ja kaum vor. Man ist etwas ernüchtert."

Dennoch dürfte die Konjunktur laut Ifo-Institut anziehen: "Die Unternehmer waren zwar weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage, dennoch war der Wert der zweithöchste seit 1991", erläuterte Ifo-Chef Fuest. Dies deute auf ein Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von 0,7 Prozent hin, nachdem das Bruttoinlandsprodukt Ende 2017 um 0,6 Prozent zugelegt hatte.

"Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll und die Beschäftigungssituation ist äußerst günstig - besser geht es kaum", sagte Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank in Vaduz. Dass das Ifo-Barometer dennoch nachgegeben hat, führt er unter anderem auf die von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Handelshürden und die gestiegenen längerfristigen Finanzierungskosten zurück: "Auch die Börsenturbulenzen werden den ein oder anderen Firmenlenker verunsichert haben." 

(Reuters)

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