Arbeitnehmervertreter wollen Beschäftigte befragen

ARBEITERKAMMER-PRAeSIDENT KASKE ERKLAeRT RUeCKTRITT
ARBEITERKAMMER-PRAeSIDENT KASKE ERKLAeRT RUeCKTRITTAPA/GEORG HOCHMUTH
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AK und ÖGB starten die nach ihrer Aussage "größte Kontakt-Offensive der Arbeitnehmer in den letzten Jahrzehnten". Dabei sollen Arbeitnehmer zu allzu bekannten Themen befragt werden.

Die Arbeiterkammer macht keinerlei Anstalten, von der Regierung eingeforderten Sparmaßnahmen durchzuführen. Überhaupt geben sich die Arbeitnehmer-Vertreter freilich ohnehin nicht allzu furchtsam : "Jede Bundesregierung ist gut beraten, auf die Anliegen der Arbeitnehmer zu hören", meinte AK-Präsident Rudolf Kaske einer Pressekonferenz und warf einen wohl hoffnungsfrohen Blick in die Zukunft: "Regierungen kommen und gehen."

Stattdessen startet man gemeinsam mit dem ÖGB die "größte Kontakt-Offensive der Arbeitnehmer in den letzten Jahrzehnten". Münden soll die Befragung in ein von den Arbeitnehmern legitimiertes Aktionsprogramm, wie Kaske berichtete. Laufen wird die Kampagne unter dem Titel "Wie soll Arbeit?". Im Deutsch-Unterricht habe man nicht gefehlt, sondern einen griffigen Titel gesucht, entschuldigte Kaske die grammatikalische Auffälligkeit.

So wird etwa gefragt, ob der 12-Stunden-Tag auch künftig die Ausnahme bleiben und sämtliche Zuschläge erhalten bleiben sollen, ob die gleiche Entlohnung von Frau und Mann in ganz Österreich durchgesetzt werden soll oder aber ob eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters "abgewehrt" werden soll. Enthalten ist auch ein Serviceteil, in dem die AK fragt, welche Leistungen der Kammer den Mitgliedern besonders wichtig sind, beispielsweise Konsumentenschutz oder Beratung in Sachen Wohnen.

Frage nach Umlage weggelassen

Dass nicht eruiert wird, ob den Arbeitnehmern die Höhe der AK-Umlage (0,5 Prozent) recht ist, verteidigte Kaske damit, dass man erst jüngst eine repräsentative Umfrage unter 5.000 Personen durchgeführt hatte und keine der befragten Gruppen habe dabei gemeint, dass der Beitrag nicht passe. Diese Frage hat insofern Relevanz, als die Regierung den Kammern vorgegeben hat, hier Einsparungen vorzunehmen. Ansonsten könnte gesetzlich eingegriffen werden.

Was die Arbeitnehmer-Vertreter bisher von der Regierung zu hören bekommen haben, missfällt. ÖGB-Präsident Erich Foglar ärgerte sich bei der Pressekonferenz etwa über die Senkung des AMS-Budgets im Bereich der Förderungen. Dabei müsse man genau hier ansetzen, da die Digitalisierung möglicherweise mehr Jobs wegfallen ließe als geschaffen würden und es daher dringend nötig sei, sinnstiftende Beschäftigungen zu entwickeln.

(APA)

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