Verkehrsminister Hofer will in Nebenbahnen investieren

OeBB-INVESTITIONSPROGRAMM 2018: HOFER / MATTHAe
OeBB-INVESTITIONSPROGRAMM 2018: HOFER / MATTHAeAPA/HERBERT NEUBAUER
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Norbert Hofer stellte ein 2,3 Mrd. Euro schweres ÖBB-Bauprogramm vor. Die ÖBB sondieren derzeit die Trasse für eine neue Hochleistungsstrecke östlich von Wien

Wien. Es ist erst wenige Wochen her, dass Norbert Hofer den Aufsichtsrat der ÖBB fast komplett neu besetzt hat – unter heftiger Kritik der Opposition. Am 1. März wurde sein Vertrauter Arnold Schiefer zum Chef des Gremiums bestellt. Am Dienstag hatte der Verkehrsminister seinen ersten großen Auftritt nach der Umfärbung. Gemeinsam mit ÖBB-Vorstand Andreas Matthä präsentierte er das Infrastrukturprogramm der Staatsbahn. Heuer werden 2,3 Mrd. Euro für die österreichische Schieneninfrastruktur ausgegeben. 670 Mio. Euro davon sind für die Schienen-Infrastrukur in Ostösterreich vorgesehen, wo 40 Prozent des heimischen Schienennetzes sind.

Hofer will auch in die Nebenbahnen investieren. Die Nebenbahnen sind immer wieder Gegenstand von Diskussionen: Viele sind unrentabel, kosten Steuergeld, werden oft kaum genützt und trotzdem erhalten, weil sich Landespolitiker gegen eine Einstellung oder den Ersatz durch Busse wehren. Ihnen sagte Hofer Unterstützung zu: Gemeinsam mit den Bundesländern werde man dafür sorgen, dass die Nebenbahnen eine gute Zukunft hätten. Details dazu könne man aber erst in ein paar Monaten vorlegen, sagte sein Sprecher auf Nachfrage.

Neue Flughafenstrecke

Hundert Mio. Euro fließen in den Ausbau des Mobilfunknetzes entlang der Bahnstrecken. Weitere 3,5 Mio. Euro wurden bereits in den Ausbau des WLAN in Zügen und auf Bahnhöfen investiert. Die ÖBB sondieren derzeit auch die Trasse für eine neue Hochleistungsstrecke östlich von Wien: Damit soll der Flughafen Wien-Schwechat ins Bahnnetz eingebunden werden. Die Strecke soll entlang der Autobahn verlaufen. Die Umsetzung des Projekts dürfte zehn Jahre dauern.

Zur Bestellung seines Vertrauten Arnold Schiefer zum Chefaufseher der ÖBB sagte Hofer, er sei überzeugt, dass jede Maßnahme des neuen Aufsichtsratschefs im Sinne des Unternehmens und der ÖBB-Mitarbeiter sein werde. (bin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2018)

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