Banken-KV: "4,6 Prozent zu fordern, ist unverantwortlich“

Auch die vierte Verhandlungsrunde bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 75.000 Angestellten der Kreditwirtschaft brachte keine Einigung. Die Gewerkschaft bringe mit ihrer hohen Forderung Arbeitsplätze in Gefahr, heißt es auf der Arbeitgeberseite.

Auch bei der vierten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen der heimischen Kreditwirtschaft gab es keine Einigung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Die Gewerkschaften wollten von ihrer Forderung von insgesamt 4,6 Prozent - in der auch zusätzliche Urlaubstage und andere dienstrechtliche Forderungen inkludiert sind – nicht wesentlich abrücken.

Für Markus Posch, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, war "der Ausgang dieser Gespräche enttäuschend". Die gewerkschaftlichen Vorstellungen gehen zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit der Kreditwirtschaft und somit zu Lasten aller Mitarbeiter, so Posch weiter: "Die Gewerkschaft bringt mit der Forderung nach 4,6 Prozent Gehaltssteigerung heimische Arbeitsplätze in Gefahr".

Die Arbeitgeber hatten ihr Angebot auf 2,42 Prozent plus einer Einmalleistung von Euro 100 pro Mitarbeiter, die betrieblich definierten Zwecken zugeführt werden kann, erhöht; dies sind durchschnittlich 2,67 Prozent für 2018. Vor allem die Einmalzahlung wird von Gewerkschaftsseite kategorisch abgelehnt.

"Wir bestehen auf einen kräftigen, nachhaltigen Abschluss für alle Angestellten, weil sich aufgrund der wirtschaftlichen Daten und Rekordgewinnen die Kolleginnen und Kollegen ihren gerechten Anteil verdient haben", sagt der Verhandlungsleiter der Gewerkschaft der Privatnagestellten, Druck, Journalismus, Papier, Wolfgang Pischinger. Sollte es beim nächsten Verhandlungstermin am 3. April wieder kein akzeptables Angebot der Arbeitgeber geben, würden die unterbrochenen Betriebsversammlungen während der Dienstzeit wieder aufgenommen und entsprechende Kampfmaßnahmen beschlossen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

BANKEN-KV: VERSAMMLUNG DER WIENER BANKANGESTELLTEN
Österreich

Streit um Banken-KV: Gewerkschaft erteilt Streikfreigabe

Sollte es beim fünften Anlauf keine Einigung geben, droht der Streik. Streitpunkt in den stockenden Kollektivverhandlungen für 73.000 Bankangestellten ist vor allem die Arbeitszeit.
Österreich

Banken-KV: Vierte Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen

Die Arbeitnehmer befürchten einen im Vergleich schlechten Verhandlungsabschluss. Arbeitgeber fordern mehr Realismus. Am 23. April soll es eine 5. Runde geben.
Hundert-Euroscheine werden gezaehlt
Österreich

Proteste: Banker fordern höhere Gehälter

Die Bankangestellten fordern ihren Anteil an den Gewinnen der Finanzbranche. Die KV-Verhandlungen werden am 16. März weitergeführt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.