Billigtickets ab 9,99 Euro sollen heuer 1,8 Millionen Passagiere bringen.
Wien. Der Anfang war etwas holprig, Flüge fielen aus. Aber jetzt gibt Niki Lauda mit seiner neuen Airline Laudamotion Gas – ab Juni werden mit 19 Flugzeugen, wovon vier in Wien stationiert sind, von acht Städten in Österreich und Deutschland vor allem Ferienziele in Spanien, Italien und Griechenland angesteuert. Im Winter kommen etliche Städteflüge dazu, in Wien sollen dann acht Flieger stehen. Mit Kampfpreisen ab 9,99 Euro pro Ticket will Lauda heuer ab Wien 1,8 Millionen Passagiere gewinnen und den Wettbewerb „wie wir ihn hier noch nie gesehen haben“ ankurbeln.
Rückenwind gibt Lauda Europas größte Billig-Airline Ryanair, die bereits 24,9 Prozent an Laudamotion hält und – vorausgesetzt die Genehmigung der EU-Kartellbehörden – demnächst auf 75 Prozent aufstockt. Das restliche Viertel muss Lauda mindestens drei Jahre halten. Die Iren erhöhen ihren Anteil über eine Kapitalerhöhung von 45 Mio. Euro. Das ist der Großteil der 50 Mio. Euro schweren Anschubfinanzierung, die sie heuer in Aussicht gestellt haben.
Mit dem Einstieg von Ryanair erfolgt ein Strategieschwenk: Die Kooperation mit dem Reisekonzern Thomas Cook, der die Flugbetriebssteuerung, Netzplanung und Vermarktung machen sollte, endet Mitte Juni, ebenso die Kooperation mit der Lufthansa-Tochter Eurowings. „Wir machen künftig alles allein“, sagte Lauda.
In Sichtweite sei der Kollektivvertrag für die 650 Mitarbeiter, sagte Lauda, wobei die schon gezahlten zwei Gehaltserhöhungen für die Piloten eingepreist seien. (eid)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2018)