US-Firmen geben Standort Österreich gute Noten

Clemens Fabry
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Österreich erhält im Business Baromter der US-Handelskammer die Bestnote seit Erhebungsbeginn. Es punktet mit Lebensqualität und Sicherheit sowie Infrastruktur und qualifizierten Arbeitskräften.

US-Firmen in Österreich bewerten die aktuelle Geschäftslage hierzulande und auch in den USA positiver als zuletzt. Die Geschäftsentwicklung bis Herbst wird aber wieder etwas vorsichtiger eingeschätzt, geht aus dem aktuellen Business Barometer der US-Handelskammer in Österreich hervor. Der Standort Österreich hat die besten Noten seit Erhebungsbeginn erhalten. Die Erwartungen an die Regierung sind positiv.

Der Wirtschaftsstandort Österreich wird aktuell mit einem positiven Indexwert von 32 Punkten beurteilt, das ist der Höchstwert seit Beginn der Erhebungen im März 2011 und eine Verbesserung von sieben Prozentpunkten gegenüber der letzten Erhebung im Herbst des Vorjahres. Im März 2016 war der Wirtschaftsstandort Österreich hinsichtlich seiner Attraktivität noch mit minus 25 Punkten bewertet worden.

"Auffallend zum Positiven entwickelt hat sich vor allem Österreich als attraktiver Standort für US-Unternehmen, was insbesondere auf die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften, Lebensqualität und Sicherheit sowie auf die Infrastruktur in Bezug auf Verkehr, Telekom und Energie zurückzuführen ist", so Sandra Kolleth, Präsidentin der American Chamber of Commerce (AmCham) in Austria. "Auch von der neuen Regierung erwarten sich die Befragten eher positive Impulse."

Drei Prozent attestieren Österreich schlechte Standortpolitik

Lebensqualität und Sicherheit sowie Infrastruktur und Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften werden von 70 bis 90 Prozent der Befragten als wichtig und ausgezeichnet bewertet. In den ebenfalls als wichtig empfundenen Themen wie Lohnnebenkostenniveau, Steuerbelastung sowie dem hohen Gehaltsniveau wird von weniger als 25 Prozent der Befragten eine gute Note ausgesprochen. Insgesamt bewerteten 3 Prozent der befragten Top-Manager die hiesige Standortpolitik als ausgezeichnet und weitere 53 Prozent als gut. Nur 3 Prozent hätten Österreich eine schlechte Standortpolitik attestiert.

Der neuen Regierung stehen die Befragten für die kommenden sechs Monate - entgegen der verhaltenen Entwicklung der Geschäftslage in Österreich - recht positiv gegenüber: Für 50 Prozent nimmt die neue Regierung einen positiven (11 Prozent) bzw. eher positiven (39 Prozent) Einfluss auf die Wirtschaft. 2 Prozent sehen den Einfluss negativ und 5 Prozent eher negativ.

Das Niveau des Geschäftsklimas kam in Österreich auf 48 Punkte, in den USA auf 34 Punkte. Die aktuelle Geschäftslage in Österreich wird von 71 Prozent der Befragten als gut bewertet, die in den USA von 64 Prozent. Für die kommenden sechs Monate sind die Erwartungen für die USA und Österreich etwas verhaltener als vor einem halben Jahr. Einig sind sich die Unternehmen aber in den Erwartungen für beide Märkte: Je 30 Prozent gehen von einer Verbesserung aus, je 68 Prozent erwarten keine Veränderung und je 1 Prozent eine Verschlechterung der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten.

Positive Erwartungen an Beschäftigung

Die günstige Geschäftslage wirkt sich laut Umfrage positiv auf Beschäftigung und Investitionen in Österreich aus. 24 Prozent der Befragten gehen von einer steigenden Beschäftigung in den nächsten sechs Monaten aus, um 6 Prozentpunkte mehr als im März 2016. 22 Prozent sehen in der aktuellen Umfrage höhere Investitionspläne, ein Plus von 23 Punkten gegenüber März 2016.

Befragt werden für das Business-Barometer der AmCham halbjährlich Top-Manager US-amerikanischer Unternehmen mit Sitz in Österreich, die für 25.000 bis 26.000 Arbeitsplätze verantwortlich sind. Die rund 100 befragten Unternehmen der aktuellen Erhebung decken rund 50 Prozent dieser Beschäftigung ab.

(APA)

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