EU-Kommission empört über US-Strafzölle auf spanische Oliven

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Spanische Oliven sind der Regierung von US-Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge.

Das US-Handelsministerium hat Antidumping-Zölle auf spanische Oliven angekündigt. Die Ware werde zwischen knapp 17 und 25,5 Prozent unter Wert verkauft, teilte das Ministerium am Dienstag in einer endgültigen Entscheidung mit.

In vorherigen Entscheidungen hatte die US-Regierung nach der Prüfung dreier spanischer Exporteure moniert, dass die Oliven zwischen 15 Prozent und 20 Prozent unter ihrem Wert verkauft würden, und vorläufige Zölle verhängt.

Washington kritisierte in seiner Erklärung vom Dienstag zudem Spaniens Subventionen für Olivenproduzenten - diese würden mit bis zu 27 Prozent bezuschusst, erklärte das Handelsministerium. Die Entscheidung zur Zollerhebung muss nun noch von der Internationalen Handelskommission in den USA bestätigt werden. Im vergangenen Jahr wurden spanische Oliven um Wert von 67,6 Millionen Dollar (57,4 Millionen Euro) in die USA importiert.

Im März hatte das Europaparlament die von den USA vorläufig verhängten hohen Einfuhrzölle auf spanische Oliven als Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verurteilt. Die Regierung in Washington müsse diesen Beschluss rückgängig machen, forderten die Abgeordneten damals.

Darüber setzte sich die Regierung von US-Präsident Donald Trump nun hinweg, weshalb die EU-Kommission die angekündigten Antidumping-Zölle auf spanische Oliven scharf verurteilte. Diese Maßnahme sei "inakzeptabel". Es handle sich darüber hinaus um unverhältnismäßig hohe Zölle, erklärte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Mittwoch. Die EU-Kommission will die endgültige Entscheidung der USA im Juli abwarten. Dann werde man über weitere Maßnahmen entscheiden

(APA/AFP)

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