Kapsch TrafficCom mit einem Drittel weniger Gewinn

Kapsch-Chef Georg Kapsch
Kapsch-Chef Georg KapschREUTERS
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Währungsverluste setzten den Einnahmen des Mautsystemanbieters zu. Die Aktionäre können sich dennoch auf eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro freuen.

Der Mautsystemanbieter KapschTrafficCom musste im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 einen herben Gewinnrückgang hinnehmen. Die Einnahmen sanken um ein Drittel auf 28 Mio. Euro (2016/17: 42,7 Mio. Euro). Der Rückgang beruhe zu einem Gutteil auf Währungsverlusten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Da daher keine nachhaltige Ergebnisschwächung zu erwarten sei, werde eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro vorgeschlagen.

Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz um rund 10 Prozent steigen. Dazu dürften der Aufbau des Mautsystems in Bulgarien, das Geschäft in den USA sowie Umsätze im Zusammenhang mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen in Sambia beitragen. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen uns Steuern) soll ebenfalls um rund 10 Prozent zulegen.

Mittelfristig wird ein Umsatzwachstum in den beiden Geschäftsfeldern
Maut und Intelligente Verkehrssysteme sowie eine EBIT-Marge von 10
Prozent angestrebt - im abgelaufenen Geschäftsjahr ist diese von 9,3
Prozent auf 7,2 Prozent gefallen. Außerdem will sich Kapsch TrafficCom stark in den Bereichen "Smart Urban Mobility" und "Vernetzte Fahrzeuge" engagieren, auch wenn diese kurzfristig nur wenig Umsatz und Verluste erwarten lassen. Damit würden Zukunftsthemen vorbereitet.

Der Umsatz legte 2017/18 im Vergleich zum Geschäftsjahr davor um
6,9 Prozent auf 693,3 Mio. Euro zu, wobei das Mautsegment, wo drei
Viertel des Geschäfts erwirtschaftet werden, ein Plus von 11,4
Prozent verzeichnete, während die "Intelligenten Mobilitätslösungen"
(ein Viertel des Umsatzes) um 4,7 Prozent zurückgingen. Der operative Gewinn (EBIT) fiel um 16,7 Prozent, von 60,1 auf 50,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. März 2018 bei 37,0 Prozent -
ein Jahr davor waren es 35,0 Prozent.

Im Mautsegment führten einerseits Währungsverluste, andererseits
aber auch geringere Margen aus den Projekten in Tschechien und
Österreich zu einem deutlich geringeren EBIT. In beiden Ländern musste Kapsch TrafficCom im Zuge der Vertragsverlängerung bzw. Neuvergabe im Jahr 2016 die Preise senken.

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