Rund 200 Züge fielen laut ÖBB-Angaben heute in Österreich aus. Grund sind Betriebsversammlungen aufgrund des neuen Arbeitszeit-Gesetzes.
Rund 200 Züge fielen am Montag aufgrund Betriebsversammlungen bei den ÖBB aus. Besonders stark betroffen war laut ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder der öffentliche Verkehr in Graz sowie der S-Bahn-Verkehr im Raum Wien. In der Bundeshauptstadt konnten die Kunden auf die Wiener Linien umgeleitet werden, die sich an den Betriebsversammlungen nicht beteiligten. Betroffen waren dagegen auch die Postbusse. Keine Beeinträchtigungen gab es ÖBB-Informationen zufolge in Tirol, Vorarlberg und Kärnten sowie im internationalen Fernverkehr.
In Niederösterreich haben die Betriebsversammlungen, die zwischen sechs und neun Uhr aufgrund des neuen Arbeitszeit-Gesetztes in zahlreichen Unternehmen abgehalten werden, nur vereinzelte Zugausfälle zur Folge gehabt. Sprecherin Juliane Pamme bezeichnete die Lage auf dem Hauptbahnhof in St. Pölten vorerst als "sehr ruhig". Es sei "bisher nichts anders als sonst", teilte Pamme kurz nach Beginn der der Betriebsversammlungen mit. Die Sprecherin berichtete unter anderem, dass ein REX aus St. Pölten nach Scheibbs nicht verkehrt sei. Bis 9.00 Uhr fielen nach ihren Angaben auf der Strecke Salzburg - Wien zudem alle "langsamen" RJ-Verbindungen (jene mit Stopps nicht nur in den Landeshauptstädten, Anm.) aus.
Hofer: Nur bedingt Verständnis
„Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen, die mitgeholfen haben, dass das befürchtete Chaos ausgeblieben ist“, so Verkehrsminister Norbert Hofer in einer Aussendung. Für die Betriebsversammlungen habe er nur bedingt Verständnis: "Bei den ÖBB gibt es in vielen Bereichen bereits seit Jahren Betriebsvereinbarungen über 12-Stunden-Dienste. Der aktuelle Gesetzesentwurf zur Arbeitszeitflexibilisierung sieht vor, dass sich an diesen Vereinbarungen auch nichts ändert. Sollte es aber innerhalb der Belegschaft den Wunsch geben, auf einen Dreischicht-Betrieb zu je 8 Stunden umsteigen zu wollen, dann steht es dem Betriebsrat frei, entsprechende Vereinbarungen mit dem Management zu treffen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die große Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der bestehenden 12-Stunden-Vereinbarung bleiben will."
(APA/Red.)