Neuseeländer wollen den deutschen Internetunternehmer Kim Dotcom an die USA ausliefern

FILE PHOTO: Megaupload founder Kim Dotcom talks to members of the media as he leaves the High Court in Auckland
FILE PHOTO: Megaupload founder Kim Dotcom talks to members of the media as he leaves the High Court in AucklandReuters
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Ein neuseeländisches Gericht wies den Berufungsantrag des Kielers gegen seine Auslieferung ab. Doch Kim Dotocom will die Entscheidung anfechten.

Eine Niederlage für Kim Dotcom: Ein Gericht in Neuseeland hat den Berufungsantrag des umstrittenen deutschen Internetunternehmers gegen seine Auslieferung an die USA abgewiesen. Eine Auslieferung an die USA sei rechtens, urteilte das Berufungsgericht im neuseeländischen Wellington am Donnerstag.

Dotcom, der eigentlich Kim Schmitz heißt, lebt seit 2012 in Neuseeland. Er hatte im Jahr 2005 die Onlineplattform Megaupload gegründet, auf der Internetnutzer Dateien kostenlos hoch- und herunterladen konnten. Das US-Justizministerium wirft ihm und den drei weiteren Betreibern vor, die Seite ausdrücklich als Tauschbörse für urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Filme, Fernsehprogramme und andere Dateien eingerichtet zu haben. Das US-Bundespolizei FBI stuft Dotcoms Aktivitäten als größten Fall von Urheberrechtsverletzung in der US-Geschichte ein.

FBI ermittelt seit 2012 gegen Dotcom

Im Jänner 2012 schalteten die US-Behörden Megaupload ab, neuseeländische Polizisten durchsuchten auf US-Antrag Dotcoms Anwesen in Auckland und nahmen Dotcom fest. Seitdem wehrte er sich gegen seine Auslieferung. Doch das dürfte ihm nicht mehr lange gelingen, denn die neuseeländischen Richter überzeugen die Argumente der US-Behörden.

Die von den USA vorgebrachten Beweise stützten den Vorwurf, wonach sich "die Berufungskläger vorsätzlich und in massivem Umfang zu kommerziellen Zwecken zu Urheberrechtsverletzungen verschworen und diese begangen haben", hieß es in einer Erklärung des Gerichts.

Doch nicht nur massive Urheberrechtsverletzung werden demm 44-jährigen zur Last gelegt, sondern auch Betrug und Geldwäsche. Er selbst weist alle Vorwürfe zurück und wirft den US-Behörden vor, im Namen der einflussreichen Hollywood-Filmindustrie einen Rachefeldzug gegen ihn zu führen.

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