Wienwert: Justiz verschärft Gangart

APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Korruptionsstaatsanwaltschaft weitet den Kreis der Beschuldigten aus. Masseverwalter Abel engagiert den Prozessfinanzierer Legial und kann somit Ansprüche einklagen.

Wien. Es ist, gemessen an den Schulden, eine kleine Pleite – bisher hat Masseverwalter Norbert Abel in der Insolvenz der WW Holding mit 36 Mio. Euro nur die Hälfte der angemeldeten Forderungen anerkannt. Der Bankrott der Immobiliengruppe Wienwert, die ab Jänner wie ein Kartenhaus zusammenkrachte, ist allerdings einer der spektakulärsten Insolvenzfälle und ein Wirtschaftskrimi sondergleichen.

Die ganze Dimension des Falles zeichnet sich erst in Grundzügen ab, weil die Aufarbeitung noch lange dauern wird. Faktum ist aber: Die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), die die Ermittlungen schon im Frühjahr ausgeweitet hat, verschärft ihre Gangart.

Sie führt die Causa nun als „Großverfahren“. Das geht aus einer der „Presse“ exklusiv vorliegenden Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Liste Pilz von Justizminister Josef Moser hervor. „Aufgrund des besonderen öffentlichen Interesses besteht eine Berichtspflicht an das Ministerium“, schreibt Moser weiter. Und: Der Weisungsrat kann befasst werden, bisher sei das noch nicht erfolgt.

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