USA stellen Zollvergünstigungen für Türkei auf Prüfstand

REUTERS/Stoyan Nenov
  • Drucken

Die Spannungen zwischen Washington und Ankara erhöhen sich auch im Handelsbereich. Betroffen sind türkische Importe im Volumen von 1,66 Milliarden Dollar.

Die Spannungen zwischen den USA und der Türkei erhöhen sich auch im Handelsbereich. Die Regierung in Washington prüft nach eigenen Angaben vom Freitag den teilweise zollfreien Zugang des NATO-Partners zum amerikanischen Markt.

Betroffen sind dem Handelsbeauftragten zufolge türkische Importe im Volumen von 1,66 Milliarden Dollar (1,43 Mrd. Euro) mit Produkten wie Autos, Schmuck oder Edelmetallen. Hintergrund seien Vergeltungsmaßnahmen der Regierung in Ankara, die als Reaktion auf die US-Sonderzölle auf Stahl und Aluminium erlassen wurden.

Eine Sprecherin des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer sagte, die Überprüfung stehe nicht mit der Festnahme des amerikanischen Pastors Andrew Brunson in Zusammenhang. Wegen dieses Falles hatten die USA Strafmaßnahmen gegen zwei türkische Minister erlassen, Erdogan ordnete am Samstag Gegenmaßnahmen an. Die türkischen Behörden werfen Brunson vor, den Putschversuch vor zwei Jahren unterstützt zu haben.

Die Türkei genießt wie viele andere Staaten im Rahmen des US-Zollprogrammes GSP eine Sonderbehandlung. Ziel der Regelung aus den 70er Jahren ist es, die wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenen Ländern zu fördern. So werden auf Tausende Produkte keine Zölle erhoben.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Warum sich die USA und die Türkei keine Eskalation leisten können
Leitartikel

Warum sich die USA und die Türkei keine Eskalation leisten können

Die Sanktionen Washingtons greifen nicht weit. Die USA brauchen die Türkei als geografisch wichtigen Nato-Partner. Für Ankara steht mehr auf dem Spiel.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Außenpolitik

Erdoğan droht den USA mit Vergeltung für Strafmaßnahmen

Washington verhängte Sanktionen gegen türkische Minister wegen Ankaras Umgang mit US-Pastor Brunson.
Außenpolitik

USA verhängen wegen Pastor Sanktionen gegen zwei türkische Minister

Washington sieht Andrew Brunson als "Opfer" türkischer Verfolgung. Von den Strafmaßnahmen betroffen sind die beiden türkischen Minister für Justiz und Inneres.
Außenpolitik

Trump fordert von Erdogan Freilassung des US-Pastors Brunson

Es sei eine "totale Schande" dass die Türkei den Geistlichen nicht entlasse. Brunson sitz seit Dezember 2016 in Untersuchungshaft.
US-Pastor Andrew Brunson wurde diese Woche aus dem Gefängnis entlassen - in den Hausarrest.
Außenpolitik

USA drohen Türkei im Fall Pastor Brunson mit Sanktionen

Pastor Brunson werden in der Türkei Verbindungen zur PKK und zur Gülen-Bewegung vorgeworfen, er steht in der Türkei unter Hausarrest.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.