Die Besten meiden Trumps USA

Universitäten melden bei Inskriptionen ausländischer Studenten starke Einbrüche: ein Programm in Texas minus 41 Prozent, eines in Georgia minus 32 Prozent.
Universitäten melden bei Inskriptionen ausländischer Studenten starke Einbrüche: ein Programm in Texas minus 41 Prozent, eines in Georgia minus 32 Prozent.Getty Images
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Amerikas MBA-Schulen leiden: Ihnen laufen die internationalen Studierenden davon, aus Angst vor Schikanen und dem Aus für Arbeitsvisa. Davon profitiert die Konkurrenz in Europa.

In der Früh geht die Sonne im Osten auf. Von einem ähnlichen Grad der Gewissheit schien bisher der Status der Elite-Unis in den USA. Ihre postgradualen Programme für den Master of Business Administration (MBA) gelten weltweit als das beste Sprungbrett für eine Topkarriere. Wer in Harvard, Stanford oder Wharton einen der begehrten Kurse absolviert hatte, brauchte sich bisher keine Jobsorgen mehr zu machen. Aber auch für die über 700 Universitäten selbst, die solche Programme anbieten, sind sie ein sehr lukratives Geschäft. Und für die US-Volkswirtschaft ein hoch willkommener „Brain Gain“: Die Hälfte der Bewerber für die typischen Zweijahresprogramme kommt aus dem Ausland. Anders als die deutschen Studenten in Österreich lassen sich die klugen Köpfe aus aller Welt nicht nur vor Ort ausbilden: Fast neun von zehn wollen in den USA bleiben. Europäische Schulen dieser Art konnten sich bisher noch so abmühen: An diesen Nimbus kamen sie nicht heran.

Aber das scheint sich jetzt zu ändern. Auch wenn die Zahlen nur Puzzlesteine liefern, sie lassen das Gesamtbild erkennen: Amerikas Business Schools laufen die internationalen Studenten davon. Die Kehrtwende kam mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten. Sein Einreisebann gegen Bürger aus sieben muslimischen Länder sorgte für Chaos bei betroffenen Studierenden und Entsetzen im akademischen Milieu. Aber die MBA-Schulen hofften, dass die Aufregung bald abflauen würde. Nun zeigen die Inskriptionen für die im Herbst beginnenden Klassen: Der Trend hat sich verfestigt. Davon profitiert die Konkurrenz in Kanada und vor allem in Europa.

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