Der 42-jährige Außenwirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr tritt bei dem deutschen Wirtschaftsforschungsinstitut IfW die Nachfolge von Dennis Snower an.
Der österreichische Ökonom Gabriel Felbermayr wird 2019 neuer Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW). Der 42-Jährige folgt im März auf Dennis Snower (67), wie das Institut am Montag mitteilte. Derzeit ist Felbermayr Professor für Volkswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität und Leiter des Zentrums für Außenwirtschaft am ifo-Institut in München.
"Mein Ziel ist es mitzuhelfen, Kiel zu einem führenden Ort der weltwirtschaftlichen Forschung in Europa zu machen", sagte Felbermayr. Er freue sich darauf, "gemeinsam mit den Spitzenforschern, die schon in Kiel arbeiten, politikrelevante Beiträge zur wissenschaftlichen Analyse der Globalisierung leisten zu dürfen". Der Präsident der Kieler Christian-Albrechts-Universität, Lutz Kipp, bezeichnete Felbermayr als "ausgewiesenen Experten im Bereich des internationalen Handels". Oliver Grundei, Vorsitzender des IfW-Stiftungsrates und Staatsekretär für Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, erwartet, "dass Institut, Universität und Land von dieser neuen Wissenschaftlerpersönlichkeit profitieren werden und das Institut sein Renommee weiter ausbauen können"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Wissenschaftsministerin Karin Prien zeigten sich ebenfalls erfreut. Mit Felbermayr sei ein Experte gewonnen worden, der sowohl wissenschaftlich als auch in der Politikberatung und für die Leitung einer großen Forschungseinrichtung hervorragend geeignet sei. Er beziehe schon jetzt regelmäßig zu wichtigen Themen wie Zöllen, Exportkrediten und Freihandelsabkommen Stellung und wirke beratend in Politik und Gesellschaft.
Ifo-Präsident Clemens Fuest äußerte Verständnis für den Weggang seines Kollegen in Richtung Norden. "Wir bedauern, dass Gabriel Felbermayr uns verlässt, aber seine Berufung ist auch Zeichen der Wertschätzung für das Ifo und seine Wissenschaftler." Das Kieler Institut für Weltwirtschaft zählt rund 170 Beschäftigte, darunter 95 Wissenschaftler. Das Jahresbudget liegt bei 14,5 Millionen Euro. Die Grundfinanzierung wird getragen vom Bund und der Gemeinschaft der Bundesländer. Hinzu kommen Drittmittel für Forschungsvorhaben und Projekte.
Der Amerikaner Snower ist seit 2004 Präsident des IfW. Seine Präsidentschaft endet im Februar. Die Amtszeit war 2014 verlängert worden - bis zum maximalen Zeitpunkt, der nach dem Beamtenrecht aus Altersgründen möglich war. Felbermayr, 1976 in Steyr geboren, maturierte am Stiftsgymnasium Schlierbach und studierte anschließend Volkswirtschaftslehre an der Johannes Kepler Universität Linz. Er arbeitete einige Jahre als Unternehmensberater für McKinsey, bevor er sich an der Universität Tübingen mit einer Schrift zu Handel und Arbeitslosigkeit habilitierte. Felbermayr ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und der Herausgeberräte der European Economic Review und des Journal of the European Economic Association.
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