Kapitalmärkte: Schwellenländer in der Dollarfalle

(c) REUTERS (Dado Ruvic)
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Warum treffen höhere US-Zinsen aufstrebende Märkte härter als gedacht? Ihre Abhängigkeit ist weiter gestiegen, durch mehr Dollarschulden und einen Anleiheboom.

Wien. Auf eigenen Beinen stehen. Keine Krisen mehr, die von außen kommen – durch einen starken Dollar, steigende US-Zinsen oder schwaches Wachstum in den Industriestaaten: Das war die Hoffnung der Schwellenländer, vor allem in Asien. Aber die gestraffte Geldpolitik der USA fügt ihnen nun doch wieder Schaden zu, wenn auch verspätet. Die Kurse der lokalen Währungen brechen ein. Investoren bremsen die Zuflüsse oder ziehen sogar Kapital ab, weil eine Veranlagung in den USA wieder mehr Ertrag bringt und sie das steigende Risiko in den Emerging Markts scheuen. Das alles ist nicht neu. Aber überraschen muss, dass der Effekt nun sogar stärker ausfällt als früher, etwa bei den „Tapering“-Turbulenzen 2013, als die US-Zentralbank Fed eine Begrenzung ihrer Anleihenkäufe angekündigt hat. Warum?

Eine Antwort ist bekannt: Die hausgemachten Krisen in der Türkei und Argentinien färben auf andere Schwellenländer ab, auch wenn diese solider dastehen. Ihre Währungen verlieren zum Dollar nicht zwischen 40 und 50 Prozent an Wert wie Lira und Peso, aber immerhin zwischen fünf und 20 Prozent. Doch es gibt einen tieferen Grund für die überraschend deutliche Schwächung der Schwellenmärkte, auf den die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem aktuellen Quartalsbericht hinweist.

Die Dominanz des Dollars als wichtigster Fremdwährung in der internationalen Kreditaufnahme hat sich seit der Finanzkrise noch weiter verstärkt, warnt diese „Zentralbank der Zentralbank“ mit Sitz in Basel.

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