Deutschland: Dieselfahrer sollen Gutscheine erhalten

FILE PHOTO: Traffic signs which ban diesel cars are installed by workers at the Max-Brauer Allee in downtown Hamburg
FILE PHOTO: Traffic signs which ban diesel cars are installed by workers at the Max-Brauer Allee in downtown HamburgREUTERS
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Besitzer von Dieselfahrzeugen, die von einem Fahrverbot betroffen sind, sollen von den Autokonzernen Gutscheine erhalten, mit denen sie ihre Autos umrüsten lassen können. Die Lösung könnte als Vorbild für Österreich dienen.

Kurz vor dem für heute, Mittag, angesetzten Dieselgipfel hat sich einem Zeitungsbericht zufolge eine Regelung für die Nachrüstungen älterer Fahrzeuge abgezeichnet. Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" ist ein Gutscheinsystem für die Halter betroffener Dieselautos geplant. Demnach werden die deutschen Hersteller Audi, Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz Besitzern von Autos, die von Einfahrverboten betroffen sind, Gutscheine für Einbauten von Teilen durch Zulieferer geben. Sie wollten unverändert keine Herstellergarantie übernehmen, heißt es in dem Bericht.

Die Zusage bezieht sich demzufolge auf 80 Prozent der Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 3000 Euro je Fahrzeug. Es gehe dabei nur um Motoren der Schadstoffklasse Euro 5 und nur um solche, die technisch umgerüstet werden können. Fahrzeuge mit der Klasse Euro 4 oder älter könnten generell nicht umgerüstet werden. Hier würden Prämien für einen Umtausch in Neuwagen das Mittel der Wahl sein, berichtete das Blatt.

Kosten gehen in die Milliarden

Die deutsche Regierung will heute, Freitag, in Berlin einen Dieselpakt schmieden, um Fahrverbote zu vermeiden und die Luftverschmutzung zu mindern. Dabei soll es nach bisherigen Plänen um eine Kombination aus Rückkauf alter Diesel durch die Auto-Konzerne, einen Tausch in sauberere Fahrzeuge sowie die Nachrüstung mit Katalysatoren gehen. Die Kosten würden insgesamt vermutlich mehrere Milliarden Euro betragen, die Dieselbesitzer sollen nicht belastet werden. In mehreren Gerichtsurteilen sind Fahrverbote wegen der hohen Stickoxid(NOx)-Belastung als letztes Mittel angeordnet worden.

Für österreichische Besitzer von Dieselfahrzeugen sind die Entwicklungen in Deutschland insofern von Interesse, weil auch das heimische Verkehrsministerium in der Vergangenheit erklärt hat, von den Herstellern eventuell Nachrüstungen zu verlangen. Die Lösung in Deutschland soll dabei als mögliches Vorbild dienen. Allerdings gibt es hierzulande noch keine Fahrverbote für Dieselfahrzeuge und solche sind auch nirgendwo geplant.

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