Österreichs Sporthandel ist umkämpft: Wer Umsatz gewinnt, nimmt ihn anderen weg. Das fordert Opfer, vor allem unter Billiganbietern. Doch die Urgesteine fühlen sich in Sicherheit.
Wien. Die Geschichte von Sports Direct ist abschreckend. Der britische Diskonter übernahm vor fünf Jahren 80 gut laufende Geschäfte des Familienunternehmens Eybl. Seine Ansage zum Antritt: Er will viel Staub aufwirbeln. Heute steht er bei weniger als 30 Filialen und schreibt mit dem importierten Billigkonzept Verluste. Aus der Branche hört man, dass er auf bescheidene sechs Geschäfte schrumpfen will. Die Österreich-Mission scheint gescheitert.
Die Geschichte dürfte für Patrick Verwilligen nicht abschreckend genug gewesen sein. Der Österreich-Chef des norwegischen Sporthändlers XXL trat vor einem Jahr an. Seine Ansage war ähnlich vollmundig: „In fünf Jahren sind wir Marktführer.“ Ja, da habe man sich ein „sportliches Ziel“ gesetzt, sagt er heute zur „Presse“. Zurzeit gebe es vier Geschäfte, aber man sei „auf Schiene“. Und in jedem Fall besser aufgestellt als der Konkurrent: „Wir sind zwar auch preisaggressiv, aber nicht mit Eigenmarken, die keiner haben will.“