Der profitable Holzweg

Spanplatten sind allgegenwärtig. Wir sehen sie nur nicht.
Spanplatten sind allgegenwärtig. Wir sehen sie nur nicht.(c) Getty Images (Construction Photography/Avalon)
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Wer investiert schon in Pressspanplatten? Über eine diskrete Branche weit weg von Industrie 4.0 und Globalisierungsängsten.

Wann immer sich Tom K. Schäbinger mit Geschäftspartnern in Wien trifft, macht er das im Hotel Le Meridien nahe der Oper. „Das ist einer unserer Referenzkunden“, erzählt er. Schäbinger ist seit vorigem Jahr CEO der Pfleiderer Group. Ein deutsches Unternehmen, das Standorte auch in Polen hat und an der Warschauer Börse gelistet ist. Das Unternehmen produziert Spanplatten. Spanplatten sind in unserem Leben allgegenwärtig. Wir nehmen sie nur nicht mehr wahr. Denn mittlerweile sind sie so raffiniert getarnt, dass wir sie nicht erkennen. „Schaut aus wie Granit, ist aber eine Spanplatte. Schaut aus wie Stahl oder Beton, ist aber eine Spanplatte“, erzählt Schäbinger.

Und genauso dezent wie das Produkt in Hotels, Luxusküchen oder Kreuzfahrtschiffen verarbeitet wird, genauso dezent ist auch die Branche. Von den großen Spanplattenherstellern dieser Welt hört man und sieht man wenig.

Dabei sind einige der Global Player aus Österreich. Die Kaindl-Gruppe in Salzburg etwa, deren Kronospan Holdings Limited weltweit rund 14.000 Mitarbeiter an 40 Standorten beschäftigt, einen geschätzten Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro erzielt. Geschätzt deshalb, weil der Unternehmenssitz auf Zypern ist.

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