Monsanto-Prozess: Krebskranker soll weniger Geld bekommen

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Eine US-Richterin erklärte, der Schadenersatz soll von 289 Millionen Dollar auf 78 Millionen Dollar verringert werden.

Die Millionen-Strafzahlung gegen den Saatguthersteller Monsanto in den USA wegen seiner Unkrautvernichter soll drastisch reduziert werden. Eine Richterin in San Francisco erklärte am Montag, der im Prozess eines Krebskranken gegen die Tochter des deutschen Chemiekonzerns Bayer verhängte Schadenersatz solle von 289 Millionen Dollar (251,44 Mio. Euro) auf 78 Millionen Dollar (67,86 Mio. Euro) verringert werden. Die Forderung Monsantos nach einem neuen Prozess wies die Richterin aber zurück.

Monsanto war im August von einem Geschworenengericht in San Francisco zur Zahlung von 289 Millionen Dollar (251 Millionen Euro) Schadenersatz verurteilt worden. Glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup und RangerPro hätten "wesentlich" zur Krebserkrankung des Klägers Dewayne Johnson beigetragen, hieß es zur Begründung.

Der ehemalige Hausmeister ist unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und macht die Herbizide von Monsanto dafür verantwortlich, mit denen er lange arbeitete. Der zum Chemiekonzern Bayer gehörende Saatguthersteller kündigte damals umgehend Berufung gegen seine Verurteilung an.

(APA/AFP)

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