Wachstum in EU schwächt sich 2018 und 2019 ab

Bei der Arbeitslosigkeit wird es in der EU-27 ohne die Briten im laufenden Jahr mit 7,4 Prozent eine deutliche Verschlechterung gegenüber der Frühjahrsprognose geben.

Die EU-Herbstprognose sieht eine deutliche Abschwächung im Wirtschaftswachstum gegenüber der Frühjahrsvorhersage der Europäischen Kommission vor. Demnach wird das BIP in der gesamten EU nur mehr um 2,1 Prozent im laufenden Jahr wachsen, gegenüber 2,3 Prozent in der Frühjahrsprognose. Für 2019 ist ein Rückgang - bezogen jeweils auf die 28 EU-Staaten - von 2,0 auf nunmehr 1,9 Prozent vorhergesagt.

Für die Eurozone zeigt sich ein ähnliches Bild. Im laufenden Jahr wird ein BIP-Wachstumsrückgang von ursprünglich 2,3 auf 2,1 Prozent erwartet, für 2019 ein Absinken von 2,0 auf 1,9 Prozent.

Die Donnerstag von der EU-Kommission präsentierte Herbstprognose weist neuerlich das stärkste Wirtschaftswachstum für Malta mit 5,4 Prozent 2018 aus (in der Frühjahrsprognose waren es noch 5,8 Prozent). Auch für 2019 gibt es die höchsten Voraussagen für Malta (4,9 Prozent gegenüber 5,1 Prozent vom Frühjahr).

Schlusslicht Italien

Das niedrigste Wachstum wird für Italien (heuer 1,1 Prozent gegenüber 1,5 Prozent vom Frühjahr) prognostiziert und auch 2019 wird das aufgrund seiner hohen Staatsschulden und dem gestiegenen Budgetdefizit ins Trudeln geratene Euro-Land Einbußen von 1,5 auf nunmehr 1,2 Prozent hinnehmen müssen.

Geht man von der künftigen EU-27 ohne Großbritannien aus, würde das BIP im laufenden Jahr in der EU mit 2,2 Prozent etwas höher liegen und auch 2019 mit 2,0 Prozent geringfügig besser sein.

Jedenfalls weisen weiterhin alle EU-Staaten für 2018, 2019 und auch 2020 laut Herbstprognose ein BIP-Wachstums aus. Wobei die Werte für 2020 fast generell weiter nach unten sinken. So wird für die EU-27 dann ein BIP-Wachstum von 1,9 Prozent vorhergesagt (mit den Briten wäre es ein Rückgang auf 1,8 Prozent). Eine Ausnahme bildet dabei Italien, das als einziges Land von 2019 auf 2020 laut Voraussage mit einem Wachstum rechnen könnte (von 1,2 auf 1,3 Prozent). Unverändert blieben die Werte von 2019 auf 2020 in Griechenland (je 2,0 Prozent) und Großbritannien (je 1,2 Prozent). Österreich muss mit einem Rückgang 2020 auf 1,8 Prozent rechnen.

(c) EU-Kommission

Höhere Arbeitslosigkeit in EU-27

Bei der Arbeitslosigkeit der EU-27 ohne die Briten wird es im laufenden Jahr mit 7,4 Prozent eine deutliche Verschlechterung gegenüber der Frühjahrsprognose mit noch 6,9 Prozent geben. Die Eurozone kann weiterhin unverändert mit 8,4 Prozent im laufenden Jahr und mit 7,9 Prozent 2019 rechnen. 2020 weist die Herbstprognose einen Rückgang auf 7,5 Prozent aus.

Für die gesamte EU gibt es ein divergierendes Bild, je nachdem ob man die Briten einrechnet oder nicht. Für das laufende Jahr verbessert sich inklusive Großbritannien für die EU-28 der Wert von 7,1 Prozent auf 6,9 Prozent und für 2019 von 6,7 Prozent auf 6,6 Prozent. Ohne die Briten dagegen erhöht sich die Arbeitslosigkeit von 6,9 auf 7,4 Prozent 2018 und von 6,5 auf 7,0 Prozent im nächsten Jahr. Für 2020 ist - dann eindeutig ohne die Briten, die Ende März 2019 aus der EU ausscheiden - ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit in der EU-27 auf 6,6 Prozent vorausgesagt.

Weiterhin die höchste Arbeitslosenrate wird 2018 für Griechenland (19,6 Prozent) prophezeit. 2019 wird ein leichter Rückgang auf 18,2 Prozent und 2020 ein weiteres Absinken auf 16,9 Prozent erwartet. Dann folgen Spanien und Italien. Am geringsten wird die Arbeitslosenrate für Tschechien ausgewiesen (2,4 Prozent heuer, 2,5 Prozent 2019 und 2,5 Prozent 2020).

(APA)

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