So viele, so lang, so leer: Unsere BAUSTELLEN

Einspurige Autobahnen sind eine nationale Leidenschaft.

Länderrankings gibt es dazu keine, aber massenhaft anekdotische Evidenz: In den meisten EU-Staaten kommt man Hunderte, ja Tausende Kilometer auf Autobahnen im besten Zustand voran, ohne auf eine einzige Baustelle zu stoßen. In Österreich hingegen gerät der Ortswechsel im Sommer zum chaotischen Parcours der Absperrungen, verengten Fahrbahnen und 80er-Beschränkungen.

Mehr noch als die Menge macht es die Länge: Ist en détail etwas auszubessern, sperrt man en gros ab, am besten gleich zehn Kilometer.
Aber die Asfinag kann alles erklären: Der Asphalt muss aushärten (dauert aber nur 24 Stunden). „Beruhigungsstrecken“ vor dem Bauabschnitt bremsen uns rechtzeitig ein (die abgesperrten Kilometer dahinter sind dann wohl die komplementäre Aufregungsstrecke). Oder Arbeiter sind zwar da, schuften aber unter Brücken (Ach, dort sind sie also versteckt! Aber wo war da eine Brücke?). Das Rätsel bleibt. Ein Mysterium in Rot-Weiß-Rot. (gau)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2018)

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