Milliarden-Aktion: Griechenland will faule Kredite bei Banken halbieren

Einem Vorschlag der Zentralbank zufolge sollen griechische Kreditinstitute rund die Hälfte ihrer latenten Steueransprüche an eine Zweckgesellschaft übertragen.

Die griechische Zentralbank arbeitet an einem Plan, der Banken dabei helfen soll, ihre notleidenden Kredite um die Hälfte zu reduzieren, wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten. Dies wäre der jüngste Versuch, das Vertrauen in das Finanzsystem des Landes wiederherzustellen.

Dem Vorschlag zufolge würden griechische Kreditinstitute rund die Hälfte ihrer latenten Steueransprüche an eine Zweckgesellschaft übertragen, die dann Anleihen begeben und mit dem Erlös notleidende Kredite in Höhe von etwa 42 Milliarden Euro von den Banken kaufen würde. Das berichteten die informierten Personen, die darum baten, namentlich nicht genannt zu werden, da der Plan noch nicht endgültig sei.

Derzeit machen die Steuerforderungen der griechischen Kreditinstitute den größten Teil ihres Kapitals aus. Als Forderungen gegen den Staat wurden sie gewährt, um die Verluste auszugleichen, die während der griechischen Umschuldungsaktion entstanden waren. Es ist unklar, ob die Anleger Appetit auf mit diesen Forderungen unterlegte Anleihen haben würden.

Griechische Bankaktien sind in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gefallen, angesichts von anhaltenden Zweifeln, dass die Institute mit ihrem Schuldenberg fertig werden können, der aus der schlimmsten Rezession der jüngsten Zeit stammt. Verschärft wird die Lage noch durch die Aufforderung der europäischen Aufsichtsbehörden, dass die Banken ihre notleidenden Kredite bis Ende 2021 um etwa 60 Prozent reduzieren. Dieses Ziel ist jedoch möglicherweise nicht zu erreichen, ohne mehr Kapital zu verbrennen, als die Banken derzeit haben.

(Bloomberg)

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