Buffett baut globales Immo-Imperium auf

REUTERS
  • Drucken

Mit geschätzt 89 Milliarden Dollar ist Warren Buffett der drittreichste Mensch der Welt. Österreichs Hauptstadt war bisher nicht in seinem Immobiliennetzwerk. Das sollte sich noch heuer ändern.

London/Wien. Einer von Warren Buffetts Immobilienmaklern hat 18 Jahre darauf gewartet, den ersten ausländischen Franchise-Deal zu unterzeichnen. Nun streckt das Unternehmen sein Netz auf Regionen von Italien über den Nahen Osten bis nach Japan aus. Noch heuer sollen Mailand, Wien und Dubai eingebunden werden.

Berkshire Hathaway HomeServices hat sich diesen Monat mit Kay & Co. aus London zusammengetan, dem zweiten Franchisenehmer in Europa nach Rubina Real Estate in Berlin. „Wir haben bereits eine Reihe von Märkten eingebunden und werden in allen großen Metropolen sein“, sagt Gino Blefari, Chef von HSF Affiliates, zu der auch Berkshire Hathaway HomeServices gehört. Blefaris Gesellschaft betreibt Netzwerke von Immobilienmakler-Lizenzen. Das Unternehmen führt auch Gespräche mit potenziellen Partnern in Paris und Madrid und schaut nach Mexiko City, Hongkong und Tokio.

Eine Größe in den USA

Im Zuge des Kaufs eines Energieunternehmens im Jahr 2000 erwarb Buffetts Berkshire Hathaway Inc. zunächst eine Beteiligung an HomeServices of America, die sich aus Immobilienmaklern und Hypothekengesellschaften zusammensetzt.

Die milliardenschwere Investorenlegende schenkte HomeServices zunächst nur wenig Aufmerksamkeit. Inzwischen ist dieser Bereich zum größten Eigentümer von Wohnimmobilien in den USA geworden.
„Da so viele Käufer von gehobenen Immobilien nicht aus den USA kommen, wurde es für uns unabdingbar, global zu sein“, sagt er.
Der Zusammenschluss mit einem Luxusimmobilienmakler, der sich auf Londoner Stadtteile wie Mayfair und Hyde Park konzentriert, kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem der Brexit den britischen Eigenheimmarkt nach unten zieht. Unbeirrt davon expandiert das britische Unternehmen – nun unter dem Nahmen Berkshire Hathaway HomeServices Kay & Co. – durch Akquisitionen und Joint Ventures und will in den nächsten zehn Jahren bis zu zehn Büros eröffnen.

„Ereignisse wie das Referendum in Großbritannien sind für uns keine Entscheidungsfaktoren, da wir Sachen langfristig betrachten“, sagt Mitch Lewis, Geschäftsführer für Europa und den Nahen Osten bei Berkshire Hathaway HomeServices.

Die Möglichkeit, Käufer und Verkäufer in verschiedenen Ländern miteinander zu verbinden, zahle sich bereits aus, berichtet Michael Jalbert, Senior Vice President Global Sales bei HSF Affiliates. Seit der Ankündigung, mit Kay & Co. zusammenarbeiten zu wollen, hat das britische Unternehmen schon einen stetigen Strom von Interessenten vom Berkshire-Hathaway-Netzwerk erhalten.

In Deutschland steht Frankfurt neben Berlin im Blickfeld.

(Bloomberg/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.