Renault-Chef Carlos Ghosn von Nissan als Präsident gefeuert

Renault-Chef Carlos Ghosn hat bei Nissan keinen Job mehr
Renault-Chef Carlos Ghosn hat bei Nissan keinen Job mehrAFP (TORU YAMANAKA)
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Der Nissan-Verwaltungsrat hat einem Medienbericht zufolge die Entlassung seines Vorsitzenden, des inhaftierten Renault-Chefs Carlos Ghosn, beschlossen.

Drei Tage nach der Festnahme von Automanager Carlos Ghosn in Japan hat der Verwaltungsrat des Autobauers Nissan Medienberichten zufolge seine Absetzung beschlossen. Das Gremium habe der Resolution, Ghosn als Verwaltungsratspräsidenten von Nissan abzusetzen, zugestimmt, berichteten der Sender NHK und die Zeitung "Nikkei" am Donnerstag.

Ghosn war am Montag in Tokio nach einer Befragung durch die Staatsanwaltschaft festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen deklariert zu haben. Zudem soll er Nissan-Firmenkapital veruntreut und damit Luxuswohnungen in vier Ländern gekauft haben.

Sollte ein Verfahren eröffnet werden, drohen ihm eine fünfstellige Geldstrafe und theoretisch bis zu zehn Jahre Haft.

Ghosn ist Chef des französischen Autobauers Renault und der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi und sitzt auch dem Verwaltungsrat von Mitsubishi vor. Auch Mitsubishi will Ghosn absetzen.

Bei Renault behält der 64-Jährige zwar seinen Posten als Vorstandsvorsitzender. Zugleich wurde aber seine rechte Hand Thierry Bolloré zum Übergangsvorsitzenden ernannt, da Ghosn derzeit "verhindert" sei.

Die 19-Jahre alte Allianz von Nissan und Renault, die 2016 um den japanischen Autobauer Mitsubishi erweitert wurde, ist von Ghosn geschmiedet und vorangetrieben worden. Die französische Regierung will die Allianz, die sich in diversen Überkreuzbeteiligungen manifestiert, weiter zu unterstützen.

Die japanische Finanzzeitung "Nikkei" berichtete, auch der unter Verdacht stehende Nissan-Direktor Greg Kelly müsse das Unternehmen verlassen. Nissan wollte die Medienberichte nicht kommentieren.

(Reuters)

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