Bahn-KV: Arbeitgeber kündigen "substanziell verbessertes Angebot" an

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Weichen BahnDie PResse (Clemens Fabry)
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Nächtliche Verhandlungen könnten den Warnstreik am Montag noch abwenden. Die Arbeitgeber kündigten ein verbessertes Angebot an.

Unter Androhung eines Warnstreiks verhandeln die Spitzen von Gewerkschaft und Arbeitgeber zur Stunde über einen neuen Kollektivvertrag für die rund 40.000 Eisenbahner. Chefverhandler Thomas Scheiber von den Arbeitgebern kündigte am Sonntagabend im Anschluss an eine Expertensitzung ein "substanziell verbessertes Angebot" an, das er seinem Gegenüber, vida-Chef Roman Hebenstreit, in einem Vier-Augen-Gespräch unterbreitet hat, "um die morgige Beeinträchtigung für unsere Kunden zu verhindern". Er hoffe auf "konstruktive, lösungsorientierte und zielführende Gespräche". Für den Fall, dass die Gespräche scheitern, ruft die Gewerkschaft vida ihre Mitglieder österreichweit zum Arbeitsausstand am Montag zwischen 12 und 14 Uhr auf.

Falls es keinen Durchbruch gibt, müssen Bahnfahrer am Montag österreichweit mit Verspätungen rechnen. Die ÖBB rät ihren Kunden, sich im Internet oder über die Telefon-Hotline zu informieren und auf die Durchsagen an Bahnhöfen und in Zügen zu achten. Auch der ÖBB-Rivale Westbahn hat Einschränkungen im Betrieb nicht ausgeschlossen. Nicht betroffen sind Busverbindungen, Straßenbahnen und U-Bahnen.

Sowohl ÖBB als auch Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) drängten auf eine Einigung der Sozialpartner. "Nachdem es auch bei den Beamten und den Metallern zu guten Lösungen gekommen ist, erwarten wir auch bei den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern einen Lohnabschluss für 2018. Es liegt jetzt in der Verantwortung der Wirtschaftskammer und der Gewerkschaft vida, den für morgen angekündigten Warnstreik doch noch abzuwenden", so Hofer-Sprecher Volker Höferl.

Die ÖBB erklärten, die Aufnahme von neuen Kollektivvertragsverhandlungen zu begrüßen. "Es müssen heute substantielle Fortschritte erzielt werden - im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unserer tausenden Fahrgäste, die morgen ungestört ihre Reise antreten möchten. Seitens ÖBB steht einer Einigung nichts im Wege, wenn der Wille sowohl auf Seiten der Wirtschaftskammer als auch der vida wirklich gegeben ist", sagte ÖBB-Kommunikationschef Sven Pusswald am Sonntagnachmittag.

(APA)

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