OPEC-Länder einigen sich auf Förderkürzung

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Der Iran und das Ölschwergewicht Saudi-Arabien haben laut Iraks Ölminister einen Kompromiss erzielt. Die Preise zogen daraufhin rund fünf Prozent an.

Bei den OPEC-Beratungen über eine Drosselung der Öl-Fördermenge rückt eine Vereinbarung in greifbare Nähe. Das Ölkartell habe sich auf eine Kürzung um rund 800.000 Barrel pro Tag verständigt, sagte Iraks Ölminister am Freitag bei dem Treffen in Wien. Eine Gruppe anderer führender Ölstaaten außerhalb der OPEC  - allen voran Russland - sollen gebeten werden, zusätzliche Drosselungen im Volumen von 400.000 Barrel täglich beizutragen. 

Daraufhin sind die Ölpreise kräftig gestiegen. Die Preise zogen rund fünf Prozent an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Freitagnachmittag 63,04 US-Dollar. Das waren 2,98 Dollar mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 2,32 Dollar auf 53,81 Dollar.

Die Vereinbarung gelte laut Iraks Ölminister für sechs Monate und solle im April überprüft werden. Zuvor hatte der Iran laut einem OPEC-Insider grünes Licht dafür gegeben. Es sei ein Kompromiss mit dem Rivalen und OPEC-Schwergewicht Saudi-Arabien über eine Ausnahme des Landes von der Reduzierung erzielt worden. Der Iran galt zuletzt als größtes Hindernis für eine Vereinbarung. Die Islamische Republik verlangt nach früheren Informationen aus OPEC-Kreisen eine Ausnahmeregelung wegen der US-Sanktionen im Atomkonflikt. Um die Vereinbarung in trockene Tücher zu bringen, schlossen sich umgehend Beratungen mit einer Gruppe anderer führender Ölstaaten außerhalb der OPEC an - allen voran Russland.

Zuvor hatten die in der sogenannten "OPEC+" zusammengefassten Förderländer, darunter auch Russland, lange über eine Einigung gerungen. Zuletzt war nur eine Kürzung in einem Volumen von einer Million Barrel pro Tag in der Diskussion gewesen.

(APA/dpa-AFX/Reuters)

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