Vor zehn Jahren wurde Bernie Madoff in New York verhaftet. Sein Schneeballsystem war aufgeflogen. Heute sind Madoffs Söhne tot, der Vater sitzt im Gefängnis. Seine Anwälte arbeiten noch immer an der Causa. Eine Rekapitulation.
Es war am Nachmittag des 10. Dezember 2008, ein Mittwoch, als Mark und Andrew Madoff zum letzten Mal mit ihrem Vater sprachen. Alles, was die in der New Yorker Finanzszene angesehene Familie über Jahrzehnte aufgebaut habe, sei ein Schwindel gewesen, erklärte Bernie Madoff den Söhnen. Die Brüder wandten sich noch in der Nacht an die Marktaufsicht. Am nächsten Morgen klickten die Handschellen, und wohl nicht einmal Bernie Madoff selbst erahnte, welch menschliche und finanzielle Dramen sich in den nächsten Monaten und Jahren abspielen würden.
Die Geschichte des Zusammenbruchs des größten Schneeballsystems aller Zeiten ist eine traurige. Bis heute ist nicht völlig klar, wer aller in die Machenschaften Madoffs involviert war oder zumindest bewusst die Augen verschlossen hat. Der frühere Chef der Technologiebörse Nasdaq war der Drahtzieher und Hauptverantwortliche, so viel steht fest. Aber wer aus seiner Familie und seinem Umfeld was gewusst hat, wird sich nie mehr einwandfrei feststellen lassen. Einige sind tot, manche wurden verurteilt, die meisten freigesprochen. Klar ist: Madoff wird als einsamer Mann im Gefängnis sterben, ohne Kontakt zu seiner Familie, verachtet von geprellten Investoren weltweit.