Der österreichische Handel begehrt gegen die wachsende Marktmacht von Amazon auf. Der Handelsverband der Alpenrepublik erhob bei den heimischen Wettbewerbshütern Beschwerde gegen den weltgrößten Online-Händler.
Der österreichische Handelsverband hat eine Beschwerde gegen den Onlineriesen Amazon eingebracht, nun ermittelt die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB), berichtet der "Standard" laut Vorausmeldung. Im Visier stehen demnach der Datenaustausch innerhalb Amazons und seine Geschäftsbedingungen für Händler.
Konkret gehe es um eine Sachverhaltsdarstellung rund um die Doppelrolle des Konzerns, der zum einen klassischer Onlinehändler ist, zum anderen jedoch auch größter Marktplatz für andere Webshops. Amazon soll zwischen diesen beiden Tätigkeiten unerlaubt Daten austauschen und sich damit erhebliche Vorteile gegenüber anderen Handelspartnern aus Österreich verschaffen. Im Visier sind zudem die Verträge des Konzerns mit seinen Marktplatz-Händlern. Diese sollen mit starken Vorbehalten und Unklarheiten zugunsten Amazons verbunden sein. Amazon selbst war am Sonntag für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar.
Die Kartellbehörde sehe einen begründeten Verdacht, heißt es in dem Bericht – und werde Ermittlungen aufnehmen. Händler können dann anonym über eine Ombudsstelle Sachverhalte und Erfahrungen rund um das Geschäftsgebaren von Amazon der Behörde übermitteln.
Auch in Deutschland wird gegen Amazon ermittelt. Dabei stehen mögliche missbräuchliche Geschäftspraktiken auf dem Prüfstand, teilte das deutsche Bundeskartellamt Ende November mit.
(APA)