Luxuskaufhaus im Leiner-Haus auf Mariahilfer Straße "frühestens 2020"

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Der Name des Kaufhauses ist noch offen. Eine Entscheidung über den Verkauf von den 22 Osteuropa-Filialen soll im Jänner fallen, sagte der neue Kika/Leiner-Chef Gütebier.

Im abgelaufenen November haben Kika und Leiner verglichen mit dem Vorjahresmonat ein "Umsatzplus im höheren einstelligen Bereich" verzeichnet, rechnete der neue Unternehmenschef Reinhold Gütebier vor. Im Geschäftsjahr 2017/18 stehe hingegen ein "Minus im zweistelligen Bereich". Insgesamt hätten sich "deutlichste Verluste" ergeben, diese liegen nach Angaben des CEO im zweistelligen Millionenbereich. Das klare Vorhaben heiße weiterhin, im dritten Geschäftsjahr unter seiner Führung, also 2020/21, Gewinne zu erwirtschaften. "Dieses Ziel halte ich auch für sehr realistisch", blickte Gütebier in die Zukunft.

In naher Zukunft soll entschieden werden, was mit den 22 Filialen in Osteuropa passieren soll. "Es hat bereits viele Gespräche gegeben", räumte Gütebier ein - die endgültige Entscheidung stehe aber noch aus. "Es gibt aber die klare Überlegung, Filialen zu veräußern", hielt der CEO fest. Klarheit darüber soll bereits in der ersten Jänner-Woche herrschen.

50 neue Mitarbeiter

Wesentlich konkreter sehen die Pläne rund um den Leiner-Flagship-Store in Wien aus. Die Filiale auf der Mariahilfer Straße soll in Anlehnung an das Berliner Kaufhaus des Westens (KaDeWe) unter dem "Arbeitstitel KaDeWe" verändert werden, kündigte Gütebier an. Geboten werden sollen am Standort neben Schwerpunkten in Sachen Raumausstattung und Textil Möbelflächen, die durch Leiner abgedeckt werden. Eine Veränderung in der Filiale werde "frühestens 2020" herbeigeführt. "2019 wird davon noch nichts zu spüren sein", hielt der Deutsche fest. Ob das Haus künftig unter dem Titel KaDeWe auftreten wird, sei noch offen, fügte Gütebier hinzu.

Bis März kommenden Jahres sollen 50 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Eingesetzt werden sollen diese Beschäftigten vor allem in den Küchen- und Markenstudios, sagte Gütebier. Bei den Neuanstellungen soll es sich möglichst um "fertig ausgebildete Arbeitskräfte" handeln, die "möglichst eingearbeitet sind",  so der neue Chef weiter. "Wenn alles gut läuft, sind später auch weitere Aufstockungen geplant", sagte der Deutsche und stellte als Zeithorizont das zweite Halbjahr 2019 in Aussicht. In den 42 heimischen Filialen, mit denen Kika/Leiner ins kommende Jahr geht, sollen in den nächsten zwölf Monaten zudem 140 neue Lehrlinge eingestellt werden.

Während Einkauf und Marketingmaßnahmen für Kika und Leiner weiterhin zentral erfolgen, setzt man hinsichtlich der beiden Marken auf unterschiedliche Strategien. Während Kika als das "etwas jüngere Möbelhaus bis hin zur gehobenen Mitte" geplant ist, soll Leiner "deutlich ein Premium-Sortiment draufsetzen", sagte Gütebier erneut. Eine Weichenstellung im Sortimentsbereich erwartet sich der CEO von der internationalen Möbel- und Einrichtungsmesse in Köln im Jänner.

(APA)

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