Konzerne: EU stopft einige Schlupflöcher

EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici
EU-Finanzkommissar Pierre MoscoviciAPA/AFP/ARIS OIKONOMOU
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Den öffentlichen Kassen der EU entgehen jährlich bis zu 70 Mrd. Euro.

Brüssel. Einige Steuerschlupflöcher für multinationale Konzerne werden zum 1. Jänner in der EU gestopft. Damit soll es für Unternehmen schwieriger werden, zum Steuersparen Gewinne oder Zinslasten zwischen Tochterfirmen in unterschiedlich besteuerten Ländern zu verschieben. Eine 2016 beschlossene EU-Richtlinie tritt mit Jahresbeginn in Kraft. EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici lobte dies am Sonntag als Fortschritt: „Wir haben die Schlacht noch nicht gewonnen, aber dies stellt eine sehr wichtige Etappe unseres Kampfs gegen diejenigen dar, die Schlupflöcher in den Steuersystemen unserer Mitgliedstaaten ausnutzen wollen.“

Die EU-Kommission hatte das Paket gegen Steuervermeidung Anfang 2016 vor dem Hintergrund der Enthüllungen der „Panama-Papers“ vorgelegt. Damals schätzte die Behörde, dass den öffentlichen Kassen der EU durch „aggressive Steuerplanung“jährlich 50 bis 70 Milliarden Euro entgehen. Zu Jahresbeginn kommen nun drei Gegenmaßnahmen: Alle EU-Staaten sollen in Steueroasen verschobene Gewinne besteuern; alle EU-Staaten führen eine „Zinsschranke“ ein, mit der Steuerersparnis durch Zinsen für Darlehen zwischen Unternehmensteilen gedeckelt wird. Und alle EU-Staaten verpflichten sich, gegen neue Steuertricks vorzugehen, gegen die es noch keine speziellen Vorschriften gibt. (APA/DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.12.2018)

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