Derzeit fällt für Pakete aus Drittstaaten wie China erst Umsatzsteuer an, wenn der Warenwert 22 Euro übersteigt. Die Regierung kündigte die Abschaffung an.
Die heimischen Händler zeigen sich über die für 2020 geplante Abschaffung der Einfuhrumsatzsteuer-Befreiung für Pakete erfreut. Bisher fällt für Pakete aus EU-Drittstaaten erst Umsatzsteuer an, wenn der Warenwert 22 Euro übersteigt. Künftig soll das ab dem ersten Cent der Fall sein, kündigte die Regierung gestern bei ihrer Klausur in Mauerbach (NÖ) an.
Man sei "sehr erfreut", dass die Regierung einen wichtigen Schritt für den österreichischen Online- und stationären Handel setzt, sagte die Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel, Iris Thalbauer, zur APA. Zuletzt seien im Jahr rund sieben Millionen Pakete mit einem deklarierten Warenwert von unter 22 Euro von Drittstatten (u.a. China) nach Österreich geschickt werden. Neun von zehn Paketen aus Drittstaaten in die EU seien falsch deklariert und hätten nicht den richtigen Warenwert angegeben, zitierte die Branchenvertreterin eine Studie. Zuletzt hatte der Handelsverband im Herbst 2018 eine "Aktion scharf" gefordert.
Pakete häufig falsch deklariert
Die Paket-Konkurrenz aus EU-Drittstaaten führt nach Ansicht der Händler zu einem ruinösen Preiswettbewerb. Die Paket-Einfuhrumsatzsteuerbefreiung soll in der Europäischen Union im Jahr 2021 fallen, die ÖVP/FPÖ-Regierung will den Beschluss ein Jahr früher umsetzen.
Die heimischen Handelsvertreter fordern angesichts der geplanten Abschaffung der Paket-Einfuhrumsatzsteuerbefreiung, eine Personalaufstockung beim Zoll, um Drittstaaten-Pakete und deren Warenwert genauer zu kontrollieren. "Der Zoll und die Postverwaltung werden sehr gefordert sein", so Thalbauer.
(APA)