2018 weniger Wachstum in Deutschland

(c) REUTERS (Michaela Rehle)
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Konsumausgaben gestiegen, aber Exporte belastet.

Berlin. Nach zwei Boomjahren in Folge hat die deutsche Wirtschaft einen Gang zurückgeschaltet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent zu, nach jeweils 2,2 Prozent in den beiden Vorjahren, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Berlin mitteilte. 2018 war das neunte Wachstumsjahr in Folge seit 2010. Damals musste sich Europas größte Volkswirtschaft von der tiefen Rezession 2009 infolge der globalen Finanzkrise erholen.

Auch zum Jahresende 2018 ist die deutsche Wirtschaft wieder gewachsen. Das BIP dürfte von Oktober bis Dezember zugelegt haben, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im vorigen Sommer war die Wirtschaft – vor allem wegen der schwächelnden Autobranche – um 0,2 Prozent geschrumpft. Durch das Wachstum im Schlussquartal vermied die Wirtschaft voraussichtlich eine sogenannte technische Rezession. Von einem solchen Fall sprechen Experten, wenn das BIP zwei Quartale in Folge sinkt.
Gestützt wurde die Konjunktur 2018 abermals von der Kauflust der Verbraucher. Hinzu kamen gestiegene Investitionen vieler Unternehmen in Ausrüstungen, Bauten und sonstige Anlagen sowie der Bauboom. Der Export wurde durch die von den USA angeheizten Handelskonflikte belastet und fiel als Wachstumstreiber aus: Die Importe legten stärker zu als die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen.
Von der seit Jahren positiven Konjunktur und den anhaltend niedrigen Zinsen profitiert weiterhin auch der Fiskus. Der deutsche Staat konnte nach Berechnungen der Statistiker 2018 zum fünften Mal in Folge mehr Geld einnehmen als ausgeben. Der Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen machte unter dem Strich 1,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, nach einem Prozent im Vorjahr. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2019)

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