Wie unabhängig sind Apotheken?

Immer mehr Arzneimittelgroßhändler wollen sich an Apotheken beteiligen, um damit ihre Umsätze zu steigern.
Immer mehr Arzneimittelgroßhändler wollen sich an Apotheken beteiligen, um damit ihre Umsätze zu steigern. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Arzneimittelgroßhändler nehmen immer mehr Einfluss auf Apotheken, fürchtet die Apothekerkammer. Eine Gesetzesnovelle soll das ändern. Die Großhändler laufen dagegen Sturm.

Wien. Noch heuer soll das Apothekengesetz geändert werden. Es ist nämlich in die Jahre gekommen, die Erstfassung stammt aus dem Jahr 1906. Die Apothekerkammer hat deshalb dem Gesundheitsministerium bereits Ende 2018 einen Änderungsvorschlag unterbreitet.

Dieses Positionspapier sorgt nun für eine heftige Auseinandersetzung zwischen der Apothekerkammer und Phago, dem Verband der Arzneimittelgroßhändler. Ihm gehören die sechs größten Vollgroßhändler Österreichs an: Herba Chemosan, Jacoby GM, Kwizda, Pharmosan, Phoenix und Richter Pharma. Diese sind mit besagtem Vorstoß höchst unzufrieden, weil er vorsieht, den Einfluss der Großhändler auf die Apotheken kräftig zurückzudrängen. Dieser Einfluss sei in den vergangenen Jahren immer größer geworden und wirke sich negativ auf die Unabhängigkeit der Apotheker aus, sagt Jürgen Rehak, der Präsident des Österreichischen Apothekerverbands, zur „Presse“. Diese Entwicklung beobachtet übrigens auch die Bundeswettbewerbsbehörde mit Sorge und beurteilte sie in ihrem Branchenbericht kritisch.

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