IWF warnt vor raschem Konjunkturabschwung

Weltwirtschaftsforum in Davos
Weltwirtschaftsforum in Davos APA/KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
  • Drucken

China will mit mehr Ausgaben gegenhalten. Firmenpleiten dürften global um sechs Prozent steigen.

Davos/Peking. Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem deutlichen Abschwung der Weltwirtschaft. „Die Verlangsamung scheint früher zu kommen als erwartet“, sagte IWF-Vizechef David Lipton am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos zu Reuters TV. Noch laufe die Konjunktur gut. Es gebe aber zahlreiche Risken, von den Handelsstreitigkeiten bis hin zu schlechteren Finanzierungsbedingungen.

„Wenn ein Abschwung kommt, dann sind die meisten Länder schlechter gerüstet als zehn Jahre zuvor“, sagte Lipton. Notenbanken und Staaten hätten zudem weniger Spielraum. Ein Warnsignal sind die erwarteten Firmenpleiten in diesem Jahr. Ihre Zahl dürfte um sechs Prozent und damit bereits das dritte Jahr in Folge steigen, prophezeit der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner neuesten Insolvenzstudie. In zwei von drei Ländern sei mit einer Zunahme zu rechnen. Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen: Dort erwarten die Experten heuer eine weitere Pleitewelle und einen Anstieg um 20 Prozent.

Die Regierung in Peking will mit höheren Staatsausgaben die Wirtschaft ankurbeln, die unter dem Handelsstreit mit den USA leidet. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Am Dienstag beginnt unter strenger Bewachung Hunderter Polizisten das Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz.
International

Davos: Weltwirtschaft im Retourgang

Zum 48. Mal treffen einander Politiker, Wirtschafter und Wissenschaftler im Schweizer Davos – unter schlechten Vorzeichen: Die Weltwirtschaft verliert stärker an Fahrt als erwartet, und die Elite ist gespalten wie selten zuvor.
Leitartikel

Die Weltelite als Protagonisten einer griechischen Tragödie

Ausgerechnet Brexit- und „America first“-Nationalisten fehlen, wenn in Davos Strategien gegen den Rückfall in die Kleinstaaterei besprochen werden.
Für Chinas Führung  wird es schwieriger, die Erwartungen der Bevölkerung zu erfüllen.
International

Warum Chinas Wirtschaft schwächelt

Der Drache schwächelt. Der Handelsstreit ist ein Grund dafür. Eines der Hauptprobleme ist aber hausgemacht.
Geld & Finanzen

Aktien: Comeback der Schwellenländer

Die Kapitalmärkte der Schwellenländer haben eine lange Durststrecke hinter sich. Nun wendet sich das Blatt – aus mehreren Gründen.
Österreich

IWF senkt Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft

Angesichts des Zollkonflikts trüben sich die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft und auch für Österreichs wichtigsten Handelspartner Deutschland laut dem IWF ein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.