China will mit mehr Ausgaben gegenhalten. Firmenpleiten dürften global um sechs Prozent steigen.
Davos/Peking. Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einem deutlichen Abschwung der Weltwirtschaft. „Die Verlangsamung scheint früher zu kommen als erwartet“, sagte IWF-Vizechef David Lipton am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos zu Reuters TV. Noch laufe die Konjunktur gut. Es gebe aber zahlreiche Risken, von den Handelsstreitigkeiten bis hin zu schlechteren Finanzierungsbedingungen.
„Wenn ein Abschwung kommt, dann sind die meisten Länder schlechter gerüstet als zehn Jahre zuvor“, sagte Lipton. Notenbanken und Staaten hätten zudem weniger Spielraum. Ein Warnsignal sind die erwarteten Firmenpleiten in diesem Jahr. Ihre Zahl dürfte um sechs Prozent und damit bereits das dritte Jahr in Folge steigen, prophezeit der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner neuesten Insolvenzstudie. In zwei von drei Ländern sei mit einer Zunahme zu rechnen. Die rote Laterne dürfte erneut an China gehen: Dort erwarten die Experten heuer eine weitere Pleitewelle und einen Anstieg um 20 Prozent.
Die Regierung in Peking will mit höheren Staatsausgaben die Wirtschaft ankurbeln, die unter dem Handelsstreit mit den USA leidet. (Reuters/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2019)