Künstliche Intelligenz: Österreich hinkt nach

In China nützen 85 Prozent der Firmen künstliche Intelligenz, in Österreich nur 13 Prozent.
In China nützen 85 Prozent der Firmen künstliche Intelligenz, in Österreich nur 13 Prozent.APA/AFP/DAVID MCNEW
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In China nützen 85 Prozent der Firmen künstliche Intelligenz, in Österreich nur 13 Prozent.

Wien. Österreichs Unternehmen hinken bei der Anwendung künstlicher Intelligenz (KI) im internationalen Vergleich deutlich hinterher. Das ist das Ergebnis einer Studie der Boston Consulting Group (BCG) und ihrer deutschen Tochterfirma BCG Gamma. Nur 13 Prozent nutzen KI-Anwendungen tatsächlich, für 30 Prozent der heimischen Unternehmen befinden sich diese noch in der Entwicklungsphase.

Für die Studie wurden international 2700 Manager aus verschiedenen Branchen zu ihrer KI-Strategie befragt. Künstliche Intelligenz in Unternehmen sei vor allem eine Frage des Managements, so Jörg Erlebach, BCG-Partner und Chef von BCG Gamma in Deutschland. Er kritisiert die langen Innovationszyklen in Österreich. Diese seien mit 14 Monaten doppelt so lang wie in China, dem Spitzenreiter in der Studie. Dort gelten bereits 85 Prozent der Unternehmen als aktive KI-Nutzer. Deutschland und Frankreich liegen mit 49 Prozent ungefähr auf gleichem Niveau wie die USA (51 Prozent).

Im Branchenvergleich sind es vor allem Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation, die auf KI setzen. Hier steht Österreich mit 67 Prozent der Unternehmen im internationalen Vergleich besser da. Aufholbedarf gibt es in den heimischen Bereichen der Finanzdienstleister (22 Prozent), Konsumgüter und Handel (32 Prozent) und dem Gesundheitswesen (33 Prozent). Die Regierung plant für das dritte Quartal 2019 die Veröffentlichung einer KI-Strategie. Die Politik setze die Rahmenbedingungen – es liege allerdings vor allem an Österreichs Unternehmen, aktiv zu werden, sagt Lukas Haider, BCG-Partner und Leiter des Wiener Büros. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2019)

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