Regierung rettet Biomasse: 140 Millionen Euro für 45 Holzkraftwerke

Der Borkenkäfer hat das Schadholz in Österreich in die Höhe schnellen lassen.
Der Borkenkäfer hat das Schadholz in Österreich in die Höhe schnellen lassen.Die Presse/Fabry
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Mit einer außertourlichen Geldspritze in der Höhe von 140 Millionen Euro verlängert die Koalition zig angeschlagenen Biomasse-Anlagen das Leben.

Der Weckruf der Branche hat gewirkt: Fließen keine Subventionen mehr, müssen zwei Drittel aller Holzkraftwerke im Land mit Ende 2019 zusperren, trommelt der Biomasseverband seit Monaten. Nun wurde er erhört. Morgen wird Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) eine Überbrückungslösung auf den Tisch legen – und sie lässt die Stromkunden dafür noch einmal tief in die Tasche greifen.

Alle Biomasse-Anlagen, deren lukrative Ökostromverträge zwischen 2017 und 2019 auslaufen oder ausgelaufen sind, dürfen sich über eine Verlängerung der Förderung um drei Jahre freuen. Kostenpunkt: 140 Millionen Euro für 45 betroffene Anlagen auf drei Jahre. Das entspricht etwa fünf Euro pro Haushalt und Jahr.

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