Nach ergebnislosen Tarifverhandlungen wurde die Streikfreigabe erteilt.
Wien. Die Gewerkschaft legt im Ringen um den neuen Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft einen Gang zu: Der ÖGB hat für die 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft (zu den bekanntesten Betrieben zählen die Volkshilfe, die Lebenshilfe und das Hilfswerk) die Streikfreigabe erteilt. Heute, Montag, werden die Beschäftigten in Betriebsversammlungen informiert und „vorsorglich“ Streikmaßnahmen auf Betriebsebene beschlossen, teilten die Gewerkschaften GPA-djp und vida am Sonntag mit.
Die dritte Verhandlungsrunde für den privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurde in der Nacht zum 31. Jänner nach 18 Stunden ergebnislos unterbrochen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Donnerstag, 7. Februar, angesetzt. Sollte diese scheitern, könne man dann „unverzüglich weitere Aktionen starten“, erklären Gewerkschaftsvertreter. Sie sehen eine „hohe Bereitschaft, für einen guten Abschluss zu kämpfen“. Bei einem Protestmarsch letzte Woche gingen laut Gewerkschaft rund 3000 Menschen auf die Straße.
Die Gewerkschaften verlangen nicht nur eine „starke Gehaltserhöhung“, sondern auch „endlich eine Antwort auf die Arbeitszeitthemen wie Arbeitszeitverkürzung, Verbesserungen bei geteilten Diensten und bessere Urlaubsregelungen“. Das Arbeitgeberangebot von 2,5 Prozent erachten die Arbeitnehmervertreter als bei Weitem nicht ausreichend. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2019)