Sozialwirtschaft: "Kaum Verständnis der Belegschaften für 35 Stunden-Woche"

WARNSTREIKS IN DER SOZIALWIRTSCHAFT
WARNSTREIKS IN DER SOZIALWIRTSCHAFTAPA/GEORG HOCHMUTH
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Nach Warnstreiks in der Sozialwirtschaft ziehen die Arbeitgeber ein negatives Resümee: In den Betrieben gebe es wenig Verständnis für die Forderung der Gewerkschaft nach einer 35-Stunden-Woche.

Während die Gewerkschaften einen "zufriedene" Bilanz über die Warnstreiks im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich von Dienstag bis Donnerstag gezogen haben, fällt das Resümee der Arbeitgeber deutlich negativer aus. In einer Aussendung sah sich der Arbeitgeberverband am Freitag in seinen Positionen in den Kollektivvertragsverhandlungen "eher bestätigt".

"Die von den Gewerkschaften kolportierten Aktionen an angeblich 250 Standorten muss man in Relation zu den 463 Mitgliedsbetrieben und ihren mehreren Tausend Betriebsstätten setzen. Allein das Hilfswerk weist in seinem Jahresbericht 819 Standorte aus", erklärte der Geschäftsführer der Arbeitgeber, Walter Marschitz.

"Die Auswertung der Rückmeldungen seitens der Geschäftsführungen über die Situation in ihren Betrieben zeigt ein einheitliches Bild: kaum Verständnis der Belegschaften für die Forderung nach einer 35 Stunden-Woche, auch viele Betriebsräte tragen das offensichtlich nicht mit. Viele befürchten dadurch sogar eine weitere Arbeitsverdichtung sowie Probleme bei den Dienstplänen und damit im Ergebnis eher eine Verschlechterung der Situation für die MitarbeiterInnen", erklärte Marschitz. Das Angebot der Arbeitgeber zur Gehaltserhöhung von 3 Prozent werde positiv bewertet.

Die Verhandlungen werden am Montag mit der fünften Runde fortgesetzt. Der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich, Erich Fenninger, appelliert an die Gewerkschaften mit einem realistischen Blick in diese Verhandlungen zu gehen. "Dann wird es möglich sein, einen raschen und guten Abschluss im Sinne der Beschäftigten zu erzielen."

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