Welser Innenstadt: Vom Dauerpatienten zum Spitzenreiter

(c) Stadt Wels
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Mit einem 97-prozentigen Vermietungsgrad rangiert Wels unter den Top 3 Innenstädten in Österreich. Dabei hatte es für die Messestadt vor zehn Jahren noch ganz anders ausgesehen.

Vor mehr als fünfzehn Jahren lag der Handel in der achtgrößten Stadt Österreichs am Boden. Die Innenstadt von Wels hatte es verabsäumt, attraktive Ankermieter in der Stadt zu halten und Abwanderungen rechtzeitig zu ersetzen. Die Gegend um den Ring, den Kaiser-Josefs-Platz, den Stadtplatz und die Fußgängerzonen in der Pfarr- und Schmidtgasse drohten zu veröden. Der Einkaufszentren-Wahnsinn hatte auch vor der Messestadt nicht halt gemacht. Am Stadtrand, vornehmlich im Westen, hatten zwei riesige Shoppingcenter, nur durch die Bundesstraße 1 getrennt, eröffnet. Das Max.center des Handelskonzerns Spar und die SCW, die Shoppingcity Wels, bescherten den Konsumenten im oberösterreichischen Zentralraum mehr als 40.000 Quadratmeter zusätzlich Verkaufsfläche.

Doch der Hype flaute ab, das Leiden der Welser Innenstadt ist heute Schnee von gestern. In der aktuell vom Handelsberatungsunternehmen Standort + Markt präsentierten Studie  „S+M City Retail Report – der Health-Check 2019“ schneidet Wels auffallend stark ab und wird als als Musterbeispiel für ein erfolgreiches Leerflächenmanagement in Österreichs Innenstädten genannt. Mit einem Vermietungsgrad von 97,1 Prozent per Ende 2018 in der Innenstadt rückte Wels im Vergleich der 18 größten Städte in Österreich auf den dritten Rang vor. Lediglich Dornbirn und Salzburg liegen noch vor Wels.

Nummer eins in Oberösterreich

Während in den oberösterreichischen Städten Linz und Steyr die Leerstandquote weiter deutlich anstieg, konnte Wels durch die Reduzierung auf 2,9 Prozent seine Spitzenposition weiter festigen und ausbauen.

Dieser Erfolg sei kein Selbstläufer, sondern das Ergebnis vielfältiger und intensiver Bemühungen, wird Peter Lehner, Wirtschaftsstadtrat Wels, in einer Aussendung zitiert. Mit dem Wirtschaftsservice Wels konnte der Standort Wels auf die Wünsche und Bedürfnisse der Betriebe und der Interessenten eingehen. Nur durch das Miteinander der Stadt Wels, WKO, Biz-Up, WBA und WMT sei es zu dieser Reduzierung der Leerstände gekommen.

Die Welser Innenstadt verfügt Ende 2018 über einen Verkaufsfläche von etwa 49.900 Quadratmeter. Im Vorjahr standen 21 Neuansiedelungen, zwölf Übersiedelungen, acht Neuübernahmen, acht Wiedereröffnungen nach Modernisierungen, sowie ein Pop-Up-Store 29 Schließungen gegenüber. Das entspricht einem Höchstwert beim Vermietungsgrad von 97,1 Prozent in der Welser Innenstadt per Dezember 2018 (Vorjahr: 95,84 Prozent). Die Leerstandquote von 2,9 Prozent konnte damit um 1,2 Prozentpunkte auf einen historischen Tiefstand gesenkt werden. Im Vergleich mit anderen Innenstädten in Österreich liegt Wels bei der Leerstandsrate nur noch hinter Dornbirn und Salzburg. Zum Vergleich: Zählt man die innerstädtischen Einkaufszonen in Wien zusammen, so weisen diese eine Leerstandsquote von gesamt 4,2 Prozent auf. 

(red./herbas)

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