Die insolvente Raststättenkette Rosenberger hat in St. Pölten das A-la-Carte-Restaurant zugesperrt. "Wir arbeiten mit Hochdruck am Erhalt der gesamten Kette", sagt der Masseverwalter.
Im Rosenberger-Sanierungsverfahren ist am Mittwochnachmittag ein Teil der Autobahnraststätte St. Pölten geschlossen worden. Betroffen ist das A-la-Carte-Restaurant. Der getrennt geführte Selbstbedienungsbereich am Standort sei "ungefährdet", betonte Masseverwalter Christian Lind. "Wir arbeiten mit Hochdruck am Erhalt der gesamten Kette", sagte der Rechtsanwalt am Donnerstag.
Bisher wurden in der Raststätte St. Pölten zwei Betriebe mit eigener Infrastruktur - also zwei Küchen und zwei Mannschaften - geführt. Neben dem A-la-Carte-Restaurant (Trattoria) gab es einen räumlich getrennten Selbstbedienungsbereich, in dem ebenfalls warmes Essen angeboten wurde. "Diese beiden getrennten Infrastrukturen sind in dieser Form nicht mehr zeitgemäß", begründete Lind die Schließung, über die auch die "NÖN" online berichtete. Die Gäste hätten das A-la-Carte-Restaurant nicht angenommen, so der Rechtsanwalt.
Es handle sich um eine "unternehmensinterne Optimierungs- und Restrukturierungsmaßnahme", sagte der Masseverwalter. Betroffen sind nach Angaben von Lind acht Mitarbeiter. Der zweite Bereich am Standort St. Pölten, der an der Westautobahn (A1) in Völlerndorf in der Gemeinde Gerersdorf liegt, sei nicht bedroht.
Donhauser offenbar als Interessent abgesprungen
Berichte über mögliche Interessenten für den insolventen Raststätten-Betreiber wollte Lind nicht kommentieren. In Medien wurde zuletzt Landzeit-Chef Wolfgang Rosenberger als möglicher Kaufinteressent genannt, ÖBB-Caterer Josef Donhauser soll demnach abgesprungen sein.
Die Rosenberger Restaurant GmbH mit Sitz in Loosdorf (Bezirk Melk) hat im Dezember ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. In den vergangenen Wochen wurden von ursprünglich 17 Standorten jene im Tiroler Ampass (Bezirk Innsbruck-Land) und im niederösterreichischen Haag (Bezirk Amstetten) geschlossen bzw. stillgelegt. Die chinesischen Investoren, denen Rosenberger seit 2013 fast komplett gehörte, haben ihre Anteile nach der Insolvenz an die Wiener Unternehmensentwickler Connexio Research & Business Development GmbH verkauft.
Bis zur Prüfungstagsatzung am 12. Februar haben rund 680 Gläubiger, davon 420 Dienstnehmer, 23,7 Mio. Euro an Forderungen angemeldet. Die Sanierungstagsatzung findet am 12. März am Landesgericht St. Pölten statt.
(APA)