Bei Level, der Tochter der britischen Fluggesellschaft IAG, platzten nach neun Tarifrunden in Österreich die Gespräche. Jetzt droht ein Arbeitskonflikt. Die Gewerkschaft sieht den Kollektivvertrag einer anderen Airline als Vorbild.
Wien. Die Billigtochter der Lufthansa-Gruppe Eurowings hat einen, ebenso wie Laudamotion, der österreichische Ableger der Ryanair, und auch der Platzhirsch in der heimischen Luftfahrt, die AUA – die Rede ist von einem Kollektivvertrag für die Mitarbeiter. Ist bei etablierten Fluglinien, wie eben der AUA, ein solcher Tarifvertrag selbstverständlich – wenn auch wiederholt heftig umkämpft –, ist er bei Billigairlines gar nicht so üblich.
Wie heftig da gekämpft wird, hat sich zuletzt bei Ryanair, der größten europäischen Billigairline, gezeigt, bei der die Mitarbeiter mit vielfachen Streiks die Verbesserung ihrer Arbeitssituation durchzusetzen versucht haben.
In Österreich bahnt sich nun bei einer der im Vorjahr neu gelandeten Billigairlines, der zur britischen IAG-Gruppe gehörenden Level, ein Konflikt an.
Seit Oktober des Vorjahres wird ein Kollektivvertrag (KV) für die rund 200 Mitarbeiter der Anisec Luftfahrt GmbH (unter diesem Namen firmiert Level in Österreich) verhandelt. Zunächst zeichnete sich eine Einigung ab. In der neunten Runde kam es jedoch zum Eklat. „Wir haben die Gespräche abgebrochen“, sagt Philip Gastinger, Tarifexperte im Fachbereich Luftfahrt der Gewerkschaft Vida, zur „Presse“.