Laudamotion streicht "Motion" aus dem Namen

Laudamotion-Chef Andreas Gruber
Laudamotion-Chef Andreas GruberAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die Wiener Ryanair-Tochter setzt bei neuen Uniformen ganz auf "Lauda" und sagt der Konkurrenz in Wien den Kampf an. Im Winterflugplan nimmt die Billigairline 21 weitere Strecken auf.

Die Ryanair-Tochter Laudamotion hat sich endgültig vom Zusatz "Motion" verabschiedet. Die Billigfluglinie nennt sich aus Marketing-Gründen nur noch "Lauda", wie Geschäftsführer Andreas Gruber am Mittwoch bei der Vorstellung neuer Uniformen sagte. Diese ähneln den Uniformen der AUA-Flugbegleiterinnen - nur die roten Strumpfhosen fehlen.

"Wir sind einfach rot-weiß-rot, da gibt es nicht allzu viel Auswahl", sagte Gruber vor Journalisten. Auf den Plakaten, den Fliegern und nun auf den Uniformen ziert ein geschwungenes "L" den Schriftzug "Lauda". Der rechtliche Firmenname bleibe zwar Laudamotion GmbH, aber marketingtechnisch sei Lauda prägnanter und einfach zu kommunizieren, sagte Gruber in der Pressekonferenz in Schwechat. Die Firma mit 790 Mitarbeitern, davon 450 in Österreich, hat dort im Concorde Business Park neue Büros für 150 Mitarbeiter bezogen. Die Techniker und das Flugpersonal haben aber weiter Räumlichkeiten am Flughafen.

Laudamotion stockt seine Flotte in Wien im Herbst um drei auf elf Flugzeuge auf, im Sommerflugplan 2020 sollen weitere drei Flieger am Wiener Airport stationiert sein. Wien sei vor Düsseldorf, Palma und Stuttgart die größte der vier Basen. Nächstes Jahr soll eine fünfte Station außerhalb des deutschsprachigen Raumes dazukommen, kündigte Gruber an.

21 neue Strecken und Millionenverlust

Im Winterflugplan nimmt Laudamotion ab Wien 21 weitere Strecken auf, darunter nach Athen, Birmingham, Edinburgh, Liverpool, Bordeaux, Marseille, Brüssel-Chaleroi, Eindhoven, Göteborg, Stockholm, Lissabon, Porto, Riga, Sofia, Tel Aviv, Oslo, Vilnius und Münster. Laudamotion schließt sich bei den Verhandlungen mit den Flughäfen genauso wie beim Kerosin-Einkauf dem Mutterkonzern Ryanair an.

Die zusätzlichen Flüge sind auch eine Kampfansage an die anderen Airlines, die nach der Niki-Pleite nach Wien gekommen sind. "Das ist natürlich eine Message an den Wettbewerb", erklärte Gruber. Der Großteil der neuen Laudamotion-Strecken wird bereits von AUA, Eurowings, Level, Wizz Air oder Volotea angeflogen. Gruber erinnerte an die Ankündigung Laudas vor einem Jahr, für Wettbewerb zu sorgen. Neben neuen Routen, neuen Uniformen stellte die Airline auch eine neue App vor.

Gruber bekräftigte den Wachstumskurs, die Flotte soll bis nächsten Sommer auf insgesamt 35 Flieger steigen - heuer im Sommer sollen 23 Airbusse und vier Ryanair-Boeings im Einsatz sein. Laudamotion hat im ersten Jahr 140 Millionen Euro Verlust geschrieben, wie Gruber und Ko-Geschäftsführer Colin Casey bestätigten. Im laufenden zweiten Geschäftsjahr soll das Minus auf 50 Millionen Euro eingedämmt sein. Am Ziel, im dritten Jahr schwarze Zahlen zu schreiben, hält die Laudamotion-Führung trotz der aggressiven Expansion fest.

Laudamotion war aus der insolventen Ex-Air-Berlin-Tochter Niki entstanden. Der ehemalige Rennfahrer Niki Lauda verkaufte seine Anteile binnen eines Jahres zur Gänze an den irischen Billigflieger Ryanair weiter.

(APA)

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