Familypark St. Margarethen um 72 Millionen Euro nach Frankreich verkauft

Familypark St. Margarethen um 72 Millionen Euro nach Frankreich verkauft
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Compagnie des Alpes, ein Betreiber von Freizeitparks und Ski Resorts, übernimmt einen in fünf Jahrzehnten aufgebauten Familienbetrieb im Burgenland.

Der Eigentümerwechsel beim Familypark St. Margarethen im Burgenland ist vollzogen: Das fünf Jahrzehnte von der Familie Müller geführte Unternehmen wurde an die Compagnie des Alpes, einen in Frankreich börsenotierten Betreiber von Freizeitparks und Ski Resorts, verkauft. Die Eigentümerfamilie zieht sich aus der Unternehmensleitung zurück, wurde am Donnerstag in einer Aussendung mitgeteilt.

Der Eigentümerwechsel wurde mit dem heutigen Tag offiziell.  Für die Gäste soll sich im Park nichts ändern. Außerdem soll das gesamte Team weiterhin an der Seite des neuen Managements arbeiten, so der bisherige Eigentümer Mario Müller.

Nach reiflicher Überlegung habe man sich dazu entschlossen, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen und sich ins Privatleben zurückzuziehen, um künftig andere Prioritäten setzen zu können. "Ein Schritt, den wir uns wahrlich nicht leicht gemacht haben", so Parkdirektorin Ulrike Müller: "Es war eine Entscheidung unserer gesamten Familie. Einer unserer Söhne wird auch weiterhin im Park arbeiten und auch ich werde dem neuen Geschäftsführer in den nächsten Monaten noch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Familypark war immer ein Teil von uns, jetzt wird es Zeit, andere Wege zu gehen."

Die positive Entwicklung und die "enormen Besucherzuwächse" der vergangenen Jahre hätten den Familypark auch international in der Branche bekannt werden lassen. So sei auch das Interesse ausländischer Investoren gewachsen.

"Für uns war es wichtig, den Park in guten Händen zu wissen. Wir haben uns sehr genau überlegt und geprüft, wem wir unser Lebenswerk anvertrauen", erläuterte Mario Müller: "Wir wollten sichergehen, dass der Park in unserem Sinne weitergeführt wird und für unsere Gäste weiterhin die hohe Qualität garantiert ist, für die wir immer gestanden haben."

Wachstumskurs wird fortgesetzt

Der Familypark zähle am Europäischen Markt bereits zu den mittelgroßen Parks, ein Themenpark dieser Größenordnung verlange regelmäßige Investitionen in einer beachtlichen Größenordnung. "Compagnie des Alpes wird den bisherigen Wachstumskurs fortsetzen und dabei den individuellen Charakter des Parks beibehalten. Wir sind überzeugt, dass sich der Park mit der Dynamik der letzten Jahre unter der Führung der Compagnie des Alpes weiterentwickelt - das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Für uns und die Zukunft des Parks war es die richtige Entscheidung", erklärte Mario Müller.

Der Familypark beschäftigt mittlerweile über 250 Mitarbeiter und zählt jährlich mehr als 715.000 Besucher aus dem In- und Ausland. 2018 wurde das 50-jährige Jubiläum gefeiert, Eigentümer Mario Müller beging seinen 60. Geburtstag. Somit sei es auch Zeit geworden, sich über die weitere Zukunft des Parks Gedanken zu machen.

Der Familypark in St. Margarethen (http://www.familypark.at) bietet auf einem Areal von mehr als 145.000 Quadratmetern Attraktionen in vier unterschiedlichen Themenwelten von der Erlebnisburg über Bauernhof und Märchenwald bis zur Abenteuerinsel. Der Freizeitpark verfügt über 17 verschiedene Gastronomie-Bereiche. Im Vorjahr wurden 19,1 Millionen Euro umgesetzt, das EBITDA lag bei 6,8 Millionen Euro. Die neuen französischen Eigentümer beziffern den Unternehmenswert mit 72,5 Millionen Euro.

Die Compagnie des Alpes (CDA) wurde 1989 gegründet und hat sich nach eigenen Angaben zu einem führenden europäischen Player in der Freizeitindustrie entwickelt. Die Gruppe betreibe derzeit elf Ski-Resorts (darunter Tignes, Val d'Isère, Les Arcs, La Plagne, Les Menuires, Les Deux Alpes, Meribel und Serre-Chevalier) sowie elf bekannte Freizeitdestinationen wie den Parc Astérix, das Wachsfigurenkabinett Grévin in Paris und den Themenpark Walibi Rhone Alpes. Weiters besitzt CDA Minderheitsanteile an vier Skigebieten, darunter auch Chamonix. Im Finanzjahr 2018, das am 30. September endete, wurden in Betrieben der CDA fast 23 Millionen Besucher begrüßt und ein konsolidierter Umsatz von  801 Millionen Euro erzielt. Der Gewinn betrug 57,2 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt fast 5000 Mitarbeiter und ist an der Börse 590 Millionen Euro wert.

(APA)

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