VCÖ kritisiert: Sprit ist in Österreich zu billig

Benzinklau ging schief
Benzinklau ging schiefAPA/dpa/Oliver Berg
  • Drucken

Selbst in Staaten mit deutlich niedrigerem Lohnniveau, wie Tschechien oder Ungarn, sei für Diesel mehr zu zahlen als in Österreich, kritisiert der Verkehrsclub.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hält die Spritpreise in Österreich für zu günstig. Das führe zu unnötigem Transitverkehr und schade dem Klima, so die Kritik. "Als die Spritpreise höher waren, wurden mehr Fahrgemeinschaften gebildet, es stiegen mehr auf öffentliche Verkehrsmittel oder bei kürzeren Distanzen auf das Fahrrad um", sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer am Donnerstag in einer Aussendung.

Ein Liter Diesel sei heute um 26 Cent billiger als beim Höchststand im September 2012, bei Eurosuper seien es 33 Cent, rechnete die Verkehrsorganisation vor. Der VCÖ wertete Zahlen der EU-Kommission aus, demnach kostet ein Liter Eurosuper in der Slowakei neun Cent mehr als in Österreich, in Deutschland 14 Cent mehr, in der Schweiz umgerechnet 15 Cent mehr und in Italien sogar 34 Cent mehr. Der Preis für Diesel sei in allen Nachbarländern höher, in Italien um 29 Cent pro Liter und in der Schweiz um 31 Cent pro Liter. Selbst in Staaten mit deutlich niedrigerem Lohnniveau, wie Tschechien, Slowakei und Ungarn, sei für Diesel mehr zu zahlen als in Österreich.

In Österreich wird Diesel geringer besteuert als Benzin. Der VCÖ fordert, dass das Steuersystem auf die Klimakrise reagiert. "Dass Österreich den Lkw-Transit mit billigem Diesel belohnt, löst zu Recht bei vielen Kopfschütteln aus", kritisiert Gansterer.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Tanken in Deutschland entwickelt sich zur Zeit-Lotterie

Bis zu fünfmal täglich ändert sich der Preis für Benzin und Diesel an deutschen Tankstellen. Das ist öfter als bisher. Günstige Zeitfenster zum Tanken gibt es immer weniger.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.