Mieten 2018 weniger stark gestiegen als 2017

APA/HERBERT NEUBAUER
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Am deutlichsten haben laut Willhaben-Erhebung die Mietpreise in Simmering und Eisenstadt angezogen.

Wer im abgelaufenen Jahr eine Wohnung neu angemietet hat, muss dafür mehr hinlegen als 2017. Im bundesweiten Schnitt erhöhten sich Mieten um rund 1,8 Prozent, wie die Angebotspreise in mehr als 235.000 Anzeigen auf willhaben.at zeigen. Ein Jahr zuvor hatten sich die Mieten - der größte Ausgabenposten der Haushalte - mit plus 2,6 Prozent noch kräftiger verteuert. In mehr als 80 Prozent der analysierten Bezirke sind die angebotenen Mietwohnungen der Erhebung zufolge im Jahresabstand gestiegen. Am deutlichsten angezogen haben die Preise in Simmering (plus 7,6 Prozent) und in Eisenstadt (plus 7 Prozent).

Die österreichweit höchsten Mieten wurden aber im 1. Bezirk in Wien, (durchschnittlich 18,91 Euro pro Quadratmeter und Monat), Innsbruck (16,85 Euro) und Kitzbühel (15,29 Euro) verlangt. Dahinter folgten Salzburg-Stadt (15,22 Euro), Wien-Döbling (15,12 Euro) und Wien-Donaustadt (14,84 Euro).

Oberpullendorf: Minus 4,2 nach 2017-Plus von 15,6 Prozent

Am massivsten gesunken sind die Mieten in Oberpullendorf (minus 4,2 Prozent), nachdem sie dort im Jahr zuvor mit einem Plus von 15,6 Prozent die markanteste Teuerung ausgewiesen hatten. Die Wohnungen waren dort 2018 - gleichauf mit Hermagor - aber mit Quadratmeterpreisen von rund 6,60 Euro pro Monat immer noch die günstigsten in ganz Österreich. Fast ebenso niedrig waren die Preise in Gmünd, im Murtal und in Oberwart (alle rund 7,10 Euro).

In Wien zogen die Angebotsmieten in 22 von 23 Bezirken an - nur im bereits sehr hochpreisigen 7. Bezirk (Neubau) gab es einen Rückgang von 1,3 Prozent gegenüber 2017. Spürbar höhere Mieten wurden - neben Simmering - in Liesing (6,7 Prozent), Brigittenau (6,6 Prozent), Favoriten (6,2 Prozent), Donaustadt (5,7 Prozent), Floridsdorf (4,5 Prozent), Margareten (4 Prozent), Meidling (3,9 Prozent), Leopoldstadt (3,6 Prozent) und Ottakring (3,1 Prozent) sowie Döbling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Landstraße und Penzing (alle rund 2,5 Prozent) verlangt. In den genannten Bezirken lag der Mietenanstieg damit deutlich über der generellen Jahresinflation von 2,0 Prozent.

Moderater fiele der Preisanstieg in der Inneren Stadt, in Mariahilf (beide plus 1,3 Prozent), Hietzing (1,2 Prozent), in der Josefstadt (1,2 Prozent) und in Wieden (0,9 Prozent) aus. Die geringste Bewegung gab es bei den Angebotspreisen in Wieden (0,9 Prozent), Hernals (0,5 Prozent), am Alsergrund (0,3 Prozent) und in Währing (0,1 Prozent).

Den kräftigsten Preisanstieg in Niederösterreich zeigten Hollabrunn (6,5 Prozent), Gänserndorf (5,4 Prozent), Mödling (4,2 Prozent) und St. Pölten (4,1 Prozent). Die höchsten Quadratmeterpreise waren in den Bezirken im Wiener Speckgürtel festzustellen - in Mödling (12,50 Euro), Korneuburg (11,35 Euro), Tulln (11,33 Euro) und Baden (10,68 Euro). In Waidhofen an der Ybbs gab es den stärksten Rückgang (minus 2,7 Prozent).

Eisenstadt und Neusiedl am See am teuersten

Im Burgenland blieben die Mieten in Eisenstadt und Neusiedl am See mit rund 9,20 Euro je Quadratmeter im abgelaufenen Jahr die höchsten. Am wenigsten war in dem östlichsten Bundesland im Schnitt in Oberpullendorf und Güssing (7,06 Euro) zu bezahlen. Angezogen haben die Mieten in Eisenstadt (7 Prozent), Oberwart (2,3 Prozent), Neusiedl am See (2,3 Prozent) und Güssing (1,8 Prozent). Billigere Wohnungen wurden in Jennersdorf (minus 3,4 Prozent), Mattersburg (minus 2,4 Prozent) und Eisenstadt-Umgebung (minus 0,7 Prozent) angeboten.

Zu den deutlichsten Anhebungen in Kärnten kam es in Villach-Land (plus 6,6 Prozent), Völkermarkt (plus 5 Prozent), Klagenfurt-Land und Spittal an der Drau (beide plus 3,7 Prozent). Der durchschnittliche Angebotspreis in Villach und Klagenfurt betrug rund 10 Euro pro Quadratmeter - ein Anstieg von 1,8 bzw. 2,2 Prozent. Den größten Rückgang gab es in Wolfsberg mit minus 2,1 Prozent.

Die drei teuersten Städte in Oberösterreich waren Linz mit Quadratmeterpreisen von rund 11 Euro pro Monat (plus 1,6 Prozent), Vöcklabruck (10,89 Euro) und Gmunden (10,17 Euro). Rückläufig waren die Mieten in Steyr-Land (minus 3,1 Prozent), Schärding (minus 1,0 Prozent), Wels-Land (minus 0,9 Prozent), Freistadt (minus 0,6 Prozent), Gmunden (minus 0,4 Prozent) und Ried im Innkreis (minus 0,1 Prozent).

Im Bundesland Salzburg legten die Wohnungspreise am stärksten in Hallein (plus 5,5 Prozent), Salzburg-Stadt (plus 4,3 Prozent), Salzburg-Umgebung und Sankt Johann im Pongau (beide plus rund zwei Prozent) sowie in Tamsweg (plus 1,9 Prozent) zu.

In der Steiermark gaben die Mieten lediglich in Liezen (minus 2,2 Prozent) stark nach - weiters wurde ein geringfügiges Minus in Voitsberg (minus 0,3 Prozent) und Graz (minus 0,2 Prozent) verzeichnet. Am teuersten sind die Mieten in der Landeshauptstadt mit im Schnitt 11,31 Euro pro Quadratmeter und Monat. In Graz-Umgebung sind mittlerweile 10,71 Euro zu bezahlen, in Leibnitz 9,11 Euro.

Günstiger wurden die Mieten in Osttirol

In sämtlichen Bezirken stiegen die angebotenen Mieten in Tirol - besonders deutlich in Kufstein (plus 4,6 Prozent), Kitzbühel (plus 3,8 Prozent) und Imst (plus 4,2 Prozent) sowie in der Hauptstadt Innsbruck, dem Speckgürtel Innsbruck-Land und in Schwaz (alle plus rund 1,7 Prozent). Günstiger wurden die Wohnungen erneut in Osttirol (Lienz) mit einem Rückgang von 1,6 Prozent.

Für die vorliegende Auswertung hat die Immobilienplattform willhaben.at Hunderttausende Online-Inserate in den Gesamtjahren 2018 und 2017 verglichen, um Doubletten bereinigt und statistische Ausreißer nach oben und unten eliminiert. Vorarlberg kommt in der Erhebung mangels zu geringer Fallzahlen nicht vor, wie Andreas Pucher von willhaben.at der APA erklärte.

(APA)

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