Willkür bei Kur-Genehmigungen

Die niederösterreichische Gebietskrankenkasse bietet auch heuer wieder eine kostenlose Meereskur-Aktion für Kinder an der italienischen Adriaküste an.
Die niederösterreichische Gebietskrankenkasse bietet auch heuer wieder eine kostenlose Meereskur-Aktion für Kinder an der italienischen Adriaküste an.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Neue Zahlen des Sozialministeriums zeigen, dass es bei den Bewilligungen von Kuren, Reha- und Erholungsaufenthalten auch Einfluss hat, wie „reich“ die jeweilige Krankenkasse ist.

Wien. Bei den österreichischen Krankenkassen bestehen massive Unterschiede, was die Bewilligung von Kuren, Reha- und Erholungsaufenthalten betrifft. Dies zeigen neue Zahlen des Sozial- und Gesundheitsministeriums, die der „Presse“ vorliegen. So sind bei der Wiener Gebietskrankenkasse zuletzt 2420 Anträge für Reha-, Kur- und Erholungsaufenthalte eingelangt. Davon wurden 38 Prozent genehmigt. Die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse hat hingegen alle Anträge genehmigt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie hoch die Genehmigungsquoten bei anderen Krankenkassen sind. Außerdem geht der Bericht der Frage nach, ob sich hier etwas mit der Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen ändern dürfte. Eine weitere Frage ist, ob der Hauptverband der Sozialversicherungsträger oder das Sozial- und Gesundheitsministerium einen Überblick darüber hat, wie sich in diesem Bereich zuletzt die Kosten entwickelt haben.

(c) Die Presse

Im Jahr 2017 (neuere Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor) hat die Wiener Gebietskrankenkasse 38 Prozent der Anträge für Reha-, Kur und Erholungsaufenthalte genehmigt. Anders ist die Situation bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse. Hier sind 7807 Anträge eingelangt – und es wurden alle Anträge bewilligt. Das überrascht. Denn die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse hat weniger Versicherte als die Wiener Kasse. Auch bei der Vorarlberger Gebietskrankenkasse lag die Anerkennungsquote bei 100 Prozent (siehe Grafik). Der „Presse“ liegen auch die Zahlen für die Betriebskrankenkassen, die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter und für andere Sozialversicherungsträger vor. Bemerkenswert sind die Unterschiede bei den Gebietskrankenkassen, die nun auf Druck der Regierung zusammengelegt werden.

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