Stellenabbau bei Mediamarkt und Saturn?

Mediamarkt gehört zusammen mit Saturn zur Ceconomy-Firmengruppe.
Mediamarkt gehört zusammen mit Saturn zur Ceconomy-Firmengruppe.REUTERS
  • Drucken

Insider sprechen von einem radikalen Sparprogramm. Die Kette steht vor hausgemachten Problemen. Neue Chefs sollen nun aufräumen.

Wien. Europas größte Elektronikhandelskette, MediamarktSaturn, steht laut Insidern nach den Chefwechseln und Gewinnwarnungen der vergangenen Monate vor einem deutlichen Stellenabbau. Der Aufsichtsrat der Ceconomy-Tochter solle Ende April über ein radikales Sparprogramm entscheiden, sagten mit dem Vorgang Vertraute zu Reuters. Danach würden die Mitarbeiter informiert.

Hunderte von Stellen sollten wegfallen, vor allem in der Ingolstädter Zentrale. Die Kette wolle sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und Strukturen vereinfachen. In Deutschland arbeiten 28.000 Mitarbeiter, in Österreich sind es rund 2800 in 52 Filialen. Sprecher in Deutschland und Österreich wollten die Meldung nicht kommentieren, von Ceconomy kam keine Stellungnahme.

MediaMarkt/Saturn steht im erbitterten Wettbewerb mit Online-Konkurrenten wie Amazon, zudem kämpft die Kette mit hausgemachten Problemen. Neue Chefs bei den Ingolstädtern und der Muttergesellschaft Ceconomy sollen nun aufräumen. Bei MediaMarkt/Saturn hatte der neue Chef Ferran Reverter bereits gesagt, das Management habe die Dinge in der Vergangenheit schleifen lassen - dies werde er nun ändern. Der Spanier hatte nach der Amtsübernahme im vergangenen Jahr die Arbeiten an der Neuaufstellung der kriselnden Kette begonnen. Nun arbeite er an letzten Details des Sparprogramms, sagten Insider.

Die Holding Ceconomy soll der ehemalige Chef des Elektronikhändlers Conrad Electronic, Jörn Werner, wieder in die Spur bringen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Holding einen Gewinneinbruch, auch im laufenden Geschäftsjahr 2018/19 erwartet sie beim operativen Ertrag einen leichten Rückgang. Der vorherige Vorstandschef Pieter Haas musste im Oktober nach mehreren Gewinnwarnungen seinen Hut nehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.