Agrana-Chef Marihart: „Wenn Sie das lesen, bekommen Sie Sorge“

„Wir reden viel, aber haben nichts getan“, kritisiert Marihart den halbherzigen Klimaschutz im Land.
„Wir reden viel, aber haben nichts getan“, kritisiert Marihart den halbherzigen Klimaschutz im Land.(c) Arnold Burghardt
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Österreich hat den Klimakiller Verkehr nicht im Griff, warnt Johann Marihart. Elektro- und Wasserstoffautos hält der Agrana-Chef für schöne Zukunftsträume. Er aber fordert Sofortlösungen: und zwar mehr (von seinem) Alkohol im Tank.

Die Presse: 2018 war ein Katastrophenjahr für die Zuckerbranche. Was hat Sie mehr getroffen: Das Ende der EU-Quote oder die Kampagne der Supermärkte gegen Zucker?

Johann Marihart: Diese Kampagne hat kurzfristig keine Auswirkungen. Die Quoten sehr wohl. Da hat es viele gegeben, die gemeint haben, ihre Kapazitäten bis aufs Letzte ausquetschen zu müssen. Es wurde um 20 Prozent mehr produziert, ohne dass deshalb auch nur einer ein Kilogramm mehr Zucker gegessen hätte. Die Lemminge haben eben so reagiert. In Folge waren die Preise ruiniert – und jetzt macht jeder in der Branche Verlust. Das wird auch heuer bestenfalls tendenziell besser.

Derzeit laufen Verhandlungen mit den Rübenbauern über diese Saison. Womit rechnen Sie?

Der Jahrhundertsommer im Vorjahr hat für eine schlechte Ernte gesorgt. Ich rechne damit, dass im Sommer eine Preishausse kommt. Dann hängt es vom Wetter und vom Schädlingsdruck ab, wie gut die heurige Ernte wird. In Österreich haben wir jedenfalls weniger Fläche als im Jahr zuvor, als der Rüsselkäfer etwa 20 Prozent der Fläche ruiniert hat.

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