Wiener Taxler gehen wieder gegen Uber auf die Barrikaden

Cars a seen during a protest of licensed taxi drivers against a planned change of the passenger transport law in Berlin
Cars a seen during a protest of licensed taxi drivers against a planned change of the passenger transport law in BerlinREUTERS
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Am Donnerstag veranstalten die Taxifahrer eine Demo mit rund 2000 Fahrzeugen. Erstmals werden sich auch Mietwagenlenker an der Demo beteiligen.

Morgen, Donnerstag, gehen die Wiener Taxler wieder auf die Barrikaden und veranstalten eine Taxi-Demo zu der 2.000 Fahrzeuge erwartet werden. Sie wollen auf ihre "prekäre Lage" wegen der Konkurrenz vor allem durch den US-Fahrdienstvermittler Uber aufmerksam machen. Für Kunden sollen trotzdem genügend Fahrzeuge bereitstehen, heißt es.

Erstmals werden sich auch Mietwagenlenker an der Demonstration beteiligen. "Nicht alle Mietwagenlenker fahren für Uber und Co", sagt Demo-Organisator Irfan Kuna. "All jene, die sich - wie die Taxilenker - an das Gesetz halten, haben durch die Geschäftspraktiken von Uber enorme Umsatzeinbußen zu verzeichnen", kritisiert er.

Los geht es um 11 Uhr am Vormittag beim Donauturm (Arbeiterstrandbadstraße). Gegen 12.30 Uhr fahren 400 Taxler und Mietwagenfahrer von dort bis zum Museumsplatz. Dort gibt es eine Abschlusskundgebung, die spätestens um 16 Uhr endet. An der Abschlusskundgebung nehmen bewusst nur 400 Taxis der rund 4400 Taxis in Wien teil: "Wir möchten die Autofahrer nicht verärgern und unserer Aufgabe als Dienstleister weiter nachkommen. Für unsere Kunden werden genug Taxis bereitstehen", so Kuna.

Ziel ist es, die Bundes-Politik auf die "prekäre Lage" der Taxilenker aufmerksam zu machen. Dabei wird es recht pathetisch: Alle Teilnehmer werden eine Kerze anzünden und ein Sarg wird symbolisch mitgenommen, um auf das Zu-Grabe-Tragen der Rechte der Taxler zu verweisen. Durch die französischen Gelbwesten inspiriert werden viele Teilnehmer auch gelbe Warnwesten tragen, so Kuna. "Wir wollen gesehen werden und uns Gehör verschaffen. "Sollte es seitens der Politik kein Einlenken geben, sind weitere Demonstrationen (mit noch mehr Taxis) nicht ausgeschlossen."

Wirtschaftskammer hat „Verständnis"

Die Wirtschaftskammer Wien und die dortige Taxi-Innung unterstützen die Demo nicht aktiv. "Wir haben aber Verständnis für die Taxiunternehmer", sagte Spartenobmann Gökhan Keskin am Mittwoch auf Anfrage der APA. Man sehe sich als Vermittler zwischen den Taxlern und der Politik. "Die Wirtschaftskammer Wien hat in den vergangenen Monaten selbst des Öfteren darauf hingewiesen, dass möglichst schnell für Chancengleichheit auf den Straßen gesorgt werden muss", so Keskin. "Auch von uns kommt der Appell (an Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), Anm.), dass die Novellierung des Gelegenheitsverkehrsgesetzes möglichst schnell umgesetzt werden muss."

Der Taxi-Demozug startet gegen 12.30 Uhr von der Arbeiterstrandbadstraße, in die Wagramer Straße bis zur Reichsbrücke, dann auf die Lassallestraße, den Praterstern, die Praterstraße, die Aspernbrückengasse bis hin zur Aspernbrücke. Von dort geht es über die Ringstraße, die Operngasse und den Getreidemarkt bis zum Museumsplatz. Beim Museumsplatz beim Platz der Menschenrechte wird es eine Abschlusskundgebung geben, die bis maximal 16 Uhr dauern wird.

Der zuständige Minister Hofer sah zuletzt gegen Ende Februar einen Kompromiss in den Verhandlungen zum Gelegenheitsverkehrsgesetz erzielt. Nach damaligen Stand sollten Taxis und Mietwagenanbieter in ein Einheitsgewerbe zusammengefasst werden. Mietwagenlenker sollten künftig ebenfalls eine Ausbildung absolvieren müssen. Für die Prüfung sollte es eine Übergangsfrist geben. Außerdem sollten Tarifbestimmungen transparenter gestaltet und je nach Region unterschiedlich gestaffelt werden.

(APA)

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