Verkehrsbüro Group investiert kräftig in Hotels

Austria Trend Hotels & Resorts
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Bis 2022 fließen 40 Millionen Euro in die Modernisierung derbestehenden 28 Häuser, ein neues Hotel in Wien kommt hinzu.

Die Verkehrsbüro Group, zu der unter anderem die österreichweit 107 Ruefa-Reisebüros und 28 Austria Trend Hotels gehören, bringt ihre Häuser auf den neuesten Stand und investiert dabei weitere 40 Millionen Euro bis 2022. In Renovierung sind beispielsweise das Wiener Parkhotel Schönbrunn und das Hotel Astoria. "Wir wollen zwei bis drei Hotels im Jahr abarbeiten", so Vorstandssprecher Martin Winkler.

In der Bundeshauptstadt will Österreichs größter Tourismuskonzern zudem ein neues Vier-Sterne-Hotel mit 200 Zimmern, das Vienna Twentytwo, im 22. Bezirk in Pacht nehmen - es soll Ende 2021, Anfang 2022 eröffnen. Auch ansonsten steuert das Unternehmen auf Expansionskurs und will weitere Standorte akquirieren. "Wir wollen kleine Hotelprojekte dazunehmen - da ist der Fokus auf dem deutschen Markt", sagte Winkler am Mittwoch vor Journalisten in Wien.

An der Motel One Austria, dem heimischen Ableger der Münchner Budget-Hotelgruppe ist das Verkehrsbüro zu 49 Prozent beteiligt. Zu den hierzulande bestehenden sechs Häusern in Wien und Salzburg sollen bis Ende 2021 drei weitere hinzukommen - heuer im Sommer in Linz sowie in weiterer Folge in Innsbruck und in Graz.

Bei Kapazitäten vorgesorgt

Das abgelaufene Reisejahr 2018 war für die Branche generell vom internationalen Flugchaos und vom neuen Pauschalreisegesetz geprägt - zwei Faktoren, von denen die Verkehrsbüro Group als großer Reiseveranstalter (auch von Geschäftsreisen) letztlich profitierte. Denn die Nachfrage der Kunden nach Beratung und der Wunsch nach Sicherheit der Buchungen waren intensiv. "Das ist der Job unserer Reiseberaterinnen und Reiseberater - vor allem im Bereich der Flüge war das vergangene Jahr herausfordernd", so der Verkehrsbüro-Chef. "Wir sehen das als Chance, unsere Kompetenz hier zu zeigen." Geschäftsreisen könnten komplett über das Handy des Kunden abgewickelt werden, auch allenfalls notwendige Umbuchungen, strich Winkler Vorzüge der Digitalisierung hervor.

Für das heurige Reisejahr sei das Verkehrsbüro mit der gesamten Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Austrian Airlines gehören, im Austausch und habe "mit Kapazitäten vorgesorgt, damit die heurige Saison besser laufen kann".

Die EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018 war kein unmittelbarer Ertragsbringer. "Wir sehen sie eher als indirekten Effekt - die Buchungen waren nicht in überbordendem Ausmaß", berichtete Winkler. International sei der österreichische Vorsitz, der landesweit sechs Monate lang mit zahlreichen Konferenzen und Events einherging, "eine sehr gute Werbung für Österreich und Wien als Reisedestination" gewesen. "Jeder der Gäste macht ja auch privat Urlaub."

Warteschlangen vor dem Café Central

Im Geschäftsfeld "Palais Events", in dem das Verkehrsbüro beispielsweise die Wiener Locations "Palais Daun-Kinsky" und das "Café Central" bespielt, herrschte 2018 jedenfalls ein regelrechter Boom. Davon zeugen auch die täglich langen Warteschlangen vor dem Eingang des Traditionskaffeehauses im Ersten Bezirk. Das Café befindet sich mittlerweile fest in touristischer Hand: Von den im Vorjahr 568.000 bewirteten Besuchern waren 70 Prozent Touristen und nur 30 Prozent lokales Publikum. Dem versucht das Verkehrsbüro mit Initiativen wie dem Bio-Frühstück etwas gegenzusteuern, um einen ausgewogeneren Mix herzustellen.

Alles in allem erzielte der Tourismuskonzern 2018 in den Geschäftsbereichen Freizeitreisen, Geschäftsreisen, Hotels und Events ein Umsatzplus gegenüber dem Jahr davor von 19 Prozent auf 615,1 Millionen Euro. "Nach alter Bilanzierung haben wir die Umsatzmilliarde mit 1,023 Milliarden Euro geknackt", erklärte Winkler. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam es jedoch zur erstmaligen Anwendung der internationalen Rechnungslegungsgrundsätze IFRS (International Financial Reporting Standards). Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich demnach um 11,7 Prozent auf 19,5 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) erhöhte sich um 11,9 Prozent auf 22,6 Millionen Euro, der Konzerngewinn nach Steuern stieg um 18,4 Prozent auf 18 Millionen Euro. Im 101. Jahr seines Bestehens beschäftigte das Verkehrsbüro 2910 Mitarbeiter - ein Zuwachs von 5,7 Prozent gegenüber dem Jahr davor.

(APA)

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